,, Das wäre wohl alles. Als wenn es nicht wieder mal genug ist!"
,, Achtung! Gehrke kommt!" Wasil, der Pole hat am Fenster gut aufgepaßt. Jeder springt an seine Arbeit. unsere Gäste verschwinden durch hintere Türen in die Schuhmacherei und Elektrikerwerkstatt.
,, Na, Schwung, was machst Du hier? Hast Du bei uns keine Arbeit?"
,, Jaaa, Herr Oberscharführer! Ich habe bloß den Holzkoffer für Sie bestellt, den Sie haben wollten."
,, Nun mach aber, daß Du raus kommst."
Karl kann es sich nicht verkneifen: ,, Herr Oberscharführer, wie sieht es in der Normandie aus? Wie lange sollen die Anglo- Amerikaner noch auf dem Festland bleiben? Durch den Atlantikwall kommen sie doch nicht durch. Der ist viel zu stark ausgebaut." Wer Karl nicht gut kennt, fühlt nicht die Ironie, die in seinen Worten mitschwingt.
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Prompt fällt Oberscharführer Gehrke auf seine Anzapfung herein: Werner, das hätte gar keinen Wert, wenn wir die Tommys jetzt ins Wasser jagen würden. Die paar Soldaten und Panzer, die da gelandet sind, schlagen wir, und in einigen Wochen landen sie wieder an anderen Stellen. Wir wollen noch nicht. England soll erst Material nachschaffen. Und Truppen. Je mehr, je besser. Dann werden wir sie vernichtend schlagen; aber so, daß sie niemals wiederkommen. können".
,, Herr Oberscharführer, warum werden eigentlich die Verpackungskisten hergerichtet und neue gebaut?" Ganz unschuldig klingt Karl seine Frage. Aber die Antwort bleibt aus. ,, Also übermorgen ist mein Koffer fertig, verstanden?" ,, Jawohl!"
Ab geht der Oberscharführer.
Tag um Tag vergeht. Die Maschinengewehre rund um das Lager bleiben stehen. Jedes Stück Abfallholz muß verbraucht werden für Kisten. Proviantraum fängt an zu packen. Die SS fängt an zu packen. Durch unsere Leute von vorn erfahren wir, daß jeder einzelne von ihnen im Ernstfalle eine Aufgabe zu erfüllen hat. Autozerstörung, Munitionszerstörung, Lager
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