habe seit der Begegnung mit dem himmlischen Boten auf den Wassern der Not und Gefahr gehen können, freilich hinkend, wie das offenbar unser menschliches Teil auf dieser alten Erde sei. Auch uns würde es so geschehen, wenn wir sprächen wie er, und wir wollten unser ,, Hinken", ob es nun Lungen- oder Herzschwäche oder Eiterbeulen oder sonstwie hieße, dafür hinnehmen. Später träumte dieselbe, der Schutzhaft- Lagerführer hätte sie auf die Kommandantur bestellt, um sie nach England zu entlassen( wo sie früher sehr gern geweilt hatte), Unversehens ,, vorher aber müsse sie noch ein Examen machen".
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war eines Abends ihr Bettplatz über dem meinen leer. Die Nachbarinnen murmelten etwas Unbestimmtes. Einige Tage darauf hatte ich den Namen des jungen Mädchens in eine Transportliste für das Vernichtungslager Flossenbürk einzutragen.
An meinem Geburtstag kurz vor Ostern reichte eine alte, mir bis dahin fast unbekannte Frau mir beim Morgengrauen die Hand ,,, ich wünsche Ihnen die heilige Befreiung". Ich war betroffen von dem ungewohnten Wort: ,, heilige Befreiung", es war der rechte Name auch für das Ziel unserer Traumgespräche.
,, Heilige Befreiung", wovon? von dem Unheiligen, von der Selbstliebe. Wodurch durch das Heilige, durch Gott . Wofür? für die Heiligung, für den Dienst für Gott und für den Nächsten. Diese Befreiung konnte nicht durch Einhändigung des Entlassungsscheins eingeleitet werden. Sie sollte nicht beim Ausgang, sondern beim Eingang in die Haft beginnen, da wo miteinander Heimat, Freundschaft, Beruf, Familie, Eigentum und Standesprivileg, oder erworbener Name und Einfluß zusammen mit den Kleidern und manchmal auch dem Haupthaar von uns abfiel. Was wohl den Atem rauben, aber auch tröstlich gemahnen konnte an den, von dem es heißt:„ er entäußerte sich und nahm Knechtsgestalt an; darum hat ihn auch Gott erhöht"( Phil. 2). Solche innere Befreiung, für die die Entkleidung von allem äußerlich uns anhaftenden Eigenen das Sinnbild war, habe ich im Lager wohl wahrnehmen dürfen. Ich konnte wegen starker Entkräftung einige Wochen beim Frühappell einen Schemel benutzen, in einer Reihe mit einigen anderen besonders schwachen oder sehr alten Frauen. Wenn die Aufseherin zum Zählen kam, wurde ,, Achtung" geschrien, und auch wir mußten hochspringen und strammstehen. Als die Aufseherin außer Sicht war, bat eine feingliedrige, früh gealterte Frau, sich einen Augenblick auf meinen Schemel dazu setzen zu dürfen. Wir kamen in ein flüsterndes Gespräch, wobei, wie so oft, die Frage gestellt wurde,
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