O Menschenkind, o Gotteskind, kannst du verstehen, kannst du mit- gehen, wenn ich sage: Ja, ich habe den Herzenswunsch, ich dürfte diese SS-Mädchen, diese Kommissare,„diese Anderen“, noch einmal wieder- sehen, geheilt von den Folgen mangelnder Erziehung und falscher An- leitung— tragen wir Älteren nicht Mitschuld an ihrem Mangel?—, befreit aus den eigenen Sklavenfesseln der Gottesferne durch den Retter der Menschen, der gekommen ist, die Verirrten zu suchen und heimzuführen. Willst du mit darum wachen, daß wir selbst unsere Ver- antwortung, unseren heiligen Auftrag für die schlecht beratene, irre- gehende und hoffnungsarme Jugend nicht versäumen möchten? Willst du mit darum beten, daß wir und die„Anderen“ einander begegnen dürfen im Lichte des Sieges der göttlichen Liebe, im Lichte der Auf- erstehung? Daß von der Klarheit. des Auferstandenen überwunden, auch sie— nicht'mehr leichtfertig trotzend, sondern dankbar be- kennend— sagen dürfen:„Wir beten auch“...
5. Scheidung der Geister: DerVerrat.„Hier ist ja einer des anderen Teufel!“— mehr als manche Schrecken hat mich dieses verhältnismäßig gelassen ausgesprochene Wort einer ehe- maligen Landtagsabgeordneten über die Lagerkameradinnen er- schüttert. Wir Häftlinge waren in sogenannter Selbstverwaltung weit- gehend aufeinander angewiesen. Außer den Tausender-Kolonnen, die täglich zur Fabrik-, Bau-, Holz- und Landarbeit aus dem Tor ausmar- schierten, waren Hunderte innerhalb der Lagermauern für die Er- haltung und Verwaltung dieses kleinen Frauenstaates beschäftigt. So hatten wir auch unsere Vorgesetzten aus den eigenen Reihen, unter Umständen mit eigenem, stark geheizten Dienstzimmer, dem um die Essenszeit liebliche Düfte entströmten, das mit Blumen, Decken und Teppichen geschmückt war und an der Tür die Aufschrift trug„Bei Betreten Schuhe ausziehen!“ Wir hatten die aus Häftlingen be- stehende Lagerpolizei, durchweg kräftige und wohlgenährte Frauen, die besonders in den letzten Monaten vielfach ihrerseits einen Holz- knüppel in der Hand trugen und auch handhabten. Dabei ist zu be- rücksichtigen, daß es ihre Aufgabe war, Böswillige und Idiotinnen gewaltsam zur Ordnung zu zwingen. Gefürchteter fast als die Ober- aufseherin war eine jener Häftlings-Polizistinnen: graues, kurzge-
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