24 verschiedenen Nationen, die zum größten Teil mit dem Bischof dem Neu- geweihten die Hände auflegten. Der junge Priester konnte, weil seine Ge- sundheit so geschwächt war, nur ein einziges Mal die hl. Messe feiern, seine Primizmesse am zweiten Weihnachtstag, am Feste des hl. Erzdiakons Stephan. Da stand er im roten Meßgewand am Altar, auch gleichsam ein Blutzeuge für sein katholisches Priestertum. Ewig sollte er nun Priester sein nach der Ord- nung des Melchisedech, er, wie wir alle. Da haben wir vergessen, wo wir waren,.da fühlten wir die Not und Härte des K. L. nicht mehr, da waren wir des Herrgotts Gäste und fühlten uns alle als des Heilands Freunde und Lieb- linge reich beschenkt.:

Als dann die Amerikaner das Lager Dachau befreiten, schafften sehr bald liebe Priesterfreunde den jungen kranken Neupriester in die Heilstätte Planegg bei München . Hier konnten seine Eltern und seine drei Schwestern ihn be- suchen. Vom Krankenbett aus konnte er ihnen noch seinen Primizsegen spenden und die hl. Kommunion reichen. Der Jungpriester aber mußte weiter leiden und opfern. Es war ihm nicht vergönnt, seine priesterlihen Funk- tionen auszuüben. In den Armen seiner Mutter, die ihn nach Befreiung des Lagers durch die Amerikaner noch ungefähr sechs Wochen pflegen durfte und den letzten Dienst der Mutterliebe ihm erweisen konnte, verschied er in der Sonntagsfrühe des 12. August 1945 still und gottergeben.

Es ist ein alter schöner Brauch, wenn ein toter Priester in den Sarg ge- legt wird, ihn in ein violettes Meßgewand zu kleiden zum Zeichen der Buße und Sühne, während ein toter Bischof als Nachfolger der Apostel mit einem roten Meßgewand in den Sarg gebettet wird. Dem toten jungen neu- geweihten Dachauer Priester legten Ordensschwestern ein rotes Meßgewand an, zum Zeichen seines priesterlichen Martyriums. In diesem roten Meßgewand brachte ich am Feste Mariä Himmelfahrt der Jungpriester war ein großer Marienverehrer anläßlich meines letzten Rücktransportes Dachauer Priester und Laienkameraden den Sarg mit der sterblichen Hülle des Verschiedenen in seine zerstörte rheinische Heimat. Auf dem Friedhof seiner Heimatstadt Kleve sieht er nun der Auferstehung am Jüngsten Tage entgegen.>

Zu diesem letzten Bild habe ich noch zu berichten: Am Tage seiner Weihe haben wir gemeinsam ihm ein sinniges Geschenk überreicht: neben der Ur- kunde seiner Priesterweihe noch ein Bild der Dachauer Kapelle, das unser Kamerad Dr. Riedmater gezeichnet hatte.

In der Anlage zu diesem Bilde haben folgende Herren das Gratulations- dokument unterschrieben. Soweit ich die Unterschriften entziffern konnte, sind es die Herren:

1. katholische Geistliche Heinrich Selhorst Franz Geiger Oskar Bäusch Josef Mühlbeyer Gerrit Plantagie Hermann Richarz Josef Hopper Christian Reger Walter Kaiser Karl Schmitt Francoy Roger Stadtmitzen Gottfried Blydorp Georg Lehmann

Bruno Theek Willy Windgassen Hans Carls Ludwig Hiller

Josef KW: Bruno Bernh Matth Brudu Alois Heinr Peter Chree Johan Adam Richa Leo( Niko] Gerh: Paul

Hube Josef Hein

Franz