Im flaschengrünen Mondlicht schimmerten die bleichen Mauern, Bronzeröhren gleißten auf, Metall spiegelte etwas Gefährliches.
Dies war das einzige, was von den großen Indianern geblieben war, eine Horde von Skeletten, drei Meter tief, und darüber der Wind, der wieder kommt, das ist alles. Gruß den langgewandeten Urbewohnern und den langschenkeligen, großäugigen Frauen, deren Atem einst der Wind nährte, der jetzt um unsere nachgeborenen Stirnen fährt, Gruß!
Ich war aus den milden, gelassenen Wäldern des Nordens gekommen und hatte in den Städten meiner kühlen Heimat lange Jahre verbracht. Hier hatte man mich lachend einen Gringo geheißen, einen Barbaren.
Ja, ich war durchaus einer. Auch jetzt, als die Stadt sich leise belebte, hörte ich nicht in meiner Phantasie dumpfe Trommeln und goldene Gongs, sondern das leise Klingeln einer Straßenbahn. Rote Neonröhren begannen aufzuglühen und die verfallenen Häuser herabzulaufen. Blasse Herren im Smoking tauchten hinter den Fenstern auf. Autos rollten in Rudeln dahin, schimpfende Familien wandelten an den langsam aufglänzenden Schaufenstern entlang. Kinder plärrten. Lautsprecher erschallten. Männer kauften Zeitungen, stahlen, sprachen Recht, marschierten und tranken. Frauen schrubbten die Treppe, sangen, nähten und liebten. Man rannte herum, die Stadt war überfüllt. Man rannte hinter dem Glück her, aber ehe man das Glück faßte, sank man blaß in die Grube. Andere plagten sich, die große Stadt war toll von Tod und Zeugung. Sie lärmte, läutete und dröhnte.
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