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langhin auf den Boden geschlagen, wo er eine Art Krämpfe bekam und ständig die Augen verdrehte. Der Lagerarzt erklärte achselzuckend, der Mann sei völlig unterernährt und leide an einer Darmkrankheit, die man wohl als Hungertyphus bezeichnen könne. Der Kommandant hat diese gegen die Lagerverpflegung gerichtete vorsichtige Äußerung des Arztes völlig unbewegten Ge­mehr konnte dieser nun einmal nicht tun sichts und ohne etwas dazu zu äußern, entgegengenommen. Dieses Ver­arme Verhungerte halten hatte Lüders zutiefst empört, zumal der Schaum vor den Mund bekam und seine Augen bereits so aussahen, als ob sie brechen wollten. Lüders hat darauf dem Mitleidslosen zugerufen: ,, Aber der Mann stirbt doch, Herr Kommandant!" Der Lagergewaltige ist dann einige Schritte in seiner üblichen Haltung mit der rechten Hand zwischen den Jackenknöpfen vor den unter ihm liegenden Haufen Elend herangetreten und hat geknarrt: ,, Der Kerl will tatsächlich verrecken, aber er tuts doch noch immer nicht!" Tatsächlich hat der Todes­kampf des Unglücklichen noch eine Weile gedauert, und der Komman­dant hat dieses Schauspiel mit derselben interessierten Ruhe beobachtet, mit der eine Spinne auf die Zuckungen eines Insektes blickt, das sich in ihrem Netz rettungslos verfangen hat. Lüders war ganz flammende Empörung, als er uns diese Geschichte erzählte, Mich hat sie nicht be­sonders wundern können, denn sie entsprach völlig dem Wesen des Kommandanten, wie es mir schon nach kurzer Zeit deutlich geworden

war,

Auch der Gestapo wurde aber manches, was sich ihr Lagerführer leistete, schließlich doch zu toll. Besonders die unsachgemäße Behand­lung der Lagervorräte und vor allem der Kartoffeln dürfte ihm seinen Posten gekostet haben. Er wurde von einem Tag auf den anderen von Farge wegversetzt und fiel, wie es im Nazistaat in derartigen Fällen ge­schah, die Treppe hinauf, indem er als Gefängnis direktor nach Wilhelms­ haven berufen wurde. Das ganze Lager war heilfroh, ihn los zu sein. Die wenigen Tage, die wir noch ohne ihn in Farge waren, kamen uns bei­nahe wie eine Erholung vor. Es war schon eine Wohltat, morgens auf unseren Strohsäcken ausschlafen zu können, ohne die verhaßte Stimme dieses Menschen, der diesen Namen gar nicht verdiente, zu hören.

c) Der Untersturmführer.

Es konnte schwer entschieden werden, ob er bei näherer Betrachtung und Bekanntschaft nicht doch noch unsympathischer als der sogenannte Kommandant war. Dieser war ein Schweinehund, aber was er war, das war er ganz; wir wußten zwar, daß wir stets nur Böses von ihm zu erwarten hatten, aber wir konnten damit klar rechnen. Der Unter­sturmführer dagegen war ein charakterlicher Schwächling und entsprach ohne Frage als Mann weit weniger den SS - Idealen, die er ständig im Munde führte, als der Kommandant. Er kehrte nach außen immer wie­der auch gegenüber den Häftlingen den verständnisvollen und sogar hilfsbereiten Menschenfreund hervor, während er insgeheim, ein typi­scher ehemaliger Kriminalbeamter, recht gefährlich werden konnte,

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