verstanden hatte, sich ihm durch Anfertigung von Entwürfen für Türbeschriftungen einer geplanten neuen Gefängnisbaracke ,, unentbehrlich" zu machen, so fuhr der Glückliche alle 3 bis 4 Tage nach Bremen und ließ sich dabei jedesmal von seinem Arzt bescheinigen, daß er spätestens in 3 bis 4 Tagen zur Fortsetzung der Behandlung wiederkommen müsse. Zum Schluß wurde es allerdings dem Kommandanten auch in diesem Falle zu viel und er stellte kurzerhand ein Ultimatum dahin, daß die fragliche Behandlung das nächste Mal beendet oder abgebrochen werden müsse. Ein anderer Schicksalsgenosse, der zufällig in Farge wohnte und in seinem Beruf als Zimmermann im Lager Verwendung fand, ging oft stundenlang nach Hause, angeblich um Handwerkszeug oder Material zu besorgen. Im allgemeinen kam aber niemand, außer den unter strenger Bewachung auf die auswärtigen Baustellen geführten Kolonnen, aus der Stacheldrahtumzäunung des Lagers heraus. Auch von uns Imis hat, bis auf die wenigen vorerwähnten Fälle, für die 3½ Wochen, die wir dort waren, niemand diese Zwangsarbeitsanstalt auf längere oder kürzere Zeit verlassen können. Eine einzige größere Ausnahme ist erst später zu erwähnen.
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Mit der Freiheit", Besuch zu empfangen, stand es in Farge ähnlich wie mit dem Urlaub. Im allgemeinen war zwar für sämtliche Häftlinge eine Möglichkeit, in gewissen Zeitabständen im allgemeinen alle 4 Wochen von nahen Verwandten besucht zu werden, gegeben. Der Besuch mußte vorher auf der Gestapo in Bremen genehmigt werden und fand dann in Farge hinter dem Stacheldraht in einem besonderen Raume statt, in dem ein bewaffneter Posten stand, welcher die ganze Zeit nicht nur zuhörte, sondern auch den Häftling und seinen Besuch mit Argusaugen beobachtete und bewachte. Wir wurden auch in dieser Beziehung nicht anders und besser behandelt als die übrigen Lagerinsassen. Ehefrauen von Schicksalsgenossen, denen es nach stundenlangem Antichambrieren und nach meist recht unwürdiger Behandlung durch die Beamten gelungen war, auf der Bremer Gestapo eine Genehmigung zum Besuch ,, des im Lager Farge einsitzenden Häftlings X" zu erhalten und die nun zu ihren Gatten durch das mit entsicherten Gewehren bewachte Lagertor und die Stacheldrahtumzäunung in das von Maschinengewehren flankierte Lager kamen, erlitten in zahlreichen Fällen durch alles, was sie sahen und hörten, einen Nervenzusammenbruch oder bekamen einen Weinkrampf. Da ich von einem guten Bekannten, der die ,, erste Invasion" in Farge mitgemacht hatte und von dort wegen Lagerunfähigkeit entlassen wurde, vorher gut informiert war, hatte ich meine Frau und meine übrigen Angehörigen dringend gebeten, von jedem Besuch im Lager und von jedem entsprechenden Antrage an die Gestapo grundsätzlich Abstand zu nehmen. Ein kurzes Gespräch in Gegenwart eines bewaffneten Wachpostens war die Schikanen und die Nervenbelastung, die für den Besucher mit einer solchen ,, Aktion" verbunden war, bei weitem nicht wert.
Um so wichtiger war die Briefpost, zumal ja die Angehörigen von uns allen zu Hause natürlich in größter Sorge über unser Schicksal schwebten
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