Viele Häftlinge dieser Transporte waren geflüchtet, Tausende verhungert, verdurstet, erfroren, Tausende waren vor Entkräftung am Wege liegen­geblieben und von den nachfolgenden SS - Räumungskommandos erschlagen oder erschossen worden. Was übriggeblieben war und Ravensbrück noch lebend erreichte, war ein Zug menschenunähnlicher Wesen, die bis zum Skelett abgemagert waren und deren bereits halberloschene Augen suchend herumirrten nach einem Plätzchen, um zu sterben.

Von einem Transport, der vierzehn Tage mit der Bahn unterwegs war, kam ungefähr die Hälfte, 8000 Häftlinge, lebend in Ravensbrück an. Sämt­liche Revierpfleger mußten nachts zur Bahn, um die Toten der letzten Nacht zu bergen. Sie zählten 293 Leichen. Während des folgenden Tages starben im Lager 384 und am nächsten Tage über 400. Dieser Transport kam aus Schlesien , hatte zu Beginn eine Marschverpflegung für einige Tage bekom­men und war nach vielen Irrfahrten bis zur Ankunft in Ravensbrück nicht mehr verpflegt worden.

Ein anderer Transport aus Thüringen hatte den Weg bis nach Ravens­ brück zu Fuß zurückgelegt. Auch diese Häftlinge waren mit einer unzu­reichenden Marschverpflegung nach einem unbestimmten Ziel nach Norden, dem einzigen Ausweg noch, in Bewegung gesetzt worden. Wie eine Herde Schafe wurden sie von den Blutbestien der sie begleitenden SS mit Kolben und Knüppeln vorwärtsgetrieben. Wer nicht mitkam und abseits der end­losen Straße liegenblieb, wurde erschlagen oder erschossen. Etwa 10 000 Häftlinge hatten den Todesmarsch mit dem letzten Rest an Kraft und Willen überstanden. Nur der feste Glaube an den unmittelbar bevorstehenden völligen Zusammenbruch des blutigen Henkersystems hatte ihnen über­menschliche Kräfte verliehen, auszuhalten.

Und nun, nachdem sie wochenlang dem Tode getrotzt und alle Anstren­gungen und Leiden überwunden hatten und wenigstens jetzt einige Tage Ruhe bekommen sollten, lagen sie um die Baracken herum und starben zu Hunderten, zu Tausenden. Niemand konnte ihnen helfen. Ihr entwöhnter Magen nahm die schon für gesunde Menschen unverdauliche Kost von ver­dorbenen Steckrüben nicht mehr an. Alle unsere Anstrengungen, Schleim­suppen für die Entkräfteten zur Verfügung zu stellen, scheiterten an der verbrecherischen Weigerung der SS - Lagerleitung, die trotz gefüllter Läger die notwendigen Lebensmittel nicht freigab.

Die einzigen Häftlinge, die den Todesmarsch gut überstanden hatten, waren auch hier wieder wie immer und überall die grünen Berufsverbrecher. Sie alle kamen gut genährt und bei bester, ja strotzender Gesundheit in Ravensbrück an und hatten den SS - Henkern beim Vorwärtstreiben des Todeszuges unterwegs wertvolle Bütteldienste geleistet.

Auch im Lager versuchten diese robusten dunklen Gestalten ihr blutiges Handwerk fortzusetzen und prügelten auf den halbtoten Elendsgestalten mit aller Rücksichtslosigkeit herum. Als die politischen Häftlinge des Lagers 144

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