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Auslandssendungen
Am m 1. Dezember 1942 wurde meine Schreibstube aufgelöst. Der Lagerführer war der Meinung, daß ich nicht genügend Beschäftigung hätte. Der eigentliche Grund aber war, daß das Lager Mangel an Schreibkräften hatte. Ich kam nunmehr als Schreiber in die Werkstätten.
Dort waren eine Anzahl Häftlinge als Schlosser, Schmiede, Tischler und Maler tätig. Die Leitung hatte der Hauptscharführer Julius Andree, ein großer, etwas behäbiger Mensch. Er fläzte sich gern, Beine weit von sich gestreckt, hatte aber oft eine typisch nervöse Bewegung seines Kopfes. Interesse am nazistischen System hatte er nicht mehr. Er schien zu wissen, wohin die Geschehnisse der Zeit triében. Er nahm nie an eigentlichen politischen Unterhaltungen der Häftlinge teil, aber aus gelegentlichen Bemerkungen konnte man entnehmen, wie seine wahre Gesinnung und Stellungnahme war. Ich entsinne mich noch deutlich eines bedeutsamen Wortes, das er zu uns Häftlingen sagte:
,, Ich möchte an eurer Stelle sein, ihr habt noch eine Zukunft, aber unsereins... na...“
Das Weitere tat er mit einer seiner nervösen Kopfbewegungen ab.
Julius, wie er unter uns genannt wurde, fühlte sich weniger als SS- Mann, sondern, da er selbst Schmied war, als Meister, besser gesagt, als„, Direktor". Alle Häftlinge kamen gut mit ihm aus. Es brauchte keiner viel zu arbeiten, und geschlagen wurde niemand.
Von allen Häftlingen hatte ich die wenigste Arbeit zu leisten. Meine eigentliche Beschäftigung war, im Monat zwei oder drei Briefe oder Beschwerden zu schreiben. Das war alles. Julius wußte das natürlich, er wußte auch, daß ich jeden Nachmittag mein Mittagsschläfchen machte. Aber er hat mich nie dabei erwischen wollen. Und so habe ich die Auflösung der Lagerschreibstube nicht zu bedauern brauchen.
Was mich in dieser Stellung besonders interessierte, war das Radio. Der Apparat stand im Zimmer des Julius. Ich nutzte jede Gelegenheit aus, um daranzukommen und London oder Moskau zu hören. Abends erstattete ich dann meinen politischen Freunden Bericht. Als Julius drei Wochen in Urlaub fuhr, hatte ich den Apparat einen Tag vorher abgebaut und in die Materialausgabe geschafft, um ihn nicht noch in letzter Minute daran zu erinnern, den Apparat wegzuschließen. Es hatte geklappt. Während der nächsten drei Wochen stand mir der Apparat allein zur Verfügung, und ich habe keine Auslandssendung versäumt.
Es waren nur die politisch Zuverlässigen, die von mir unterrichtet wurden. Trotzdem erklärte mir Julius eines Tages, daß ihm in der Kommandantur mitgeteilt worden sei, aus den Werkstätten würden Auslandssendungen im Lager verbreitet. Ich beruhigte ihn mit der ihn deckenden Erklärung, daß der Apparat während seiner Abwesenheit immer eingeschlossen gewesen sei. 131
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