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Simolka aber war über die Tatsache, endlich den langgesuchten Einbrecher gefaßt zu haben, so freudig erregt, daß er die Angelegenheit sofort dem SS -Küchenchef meldete. Wenige Augenblicke später waren der Küchenchef und der SS-Blockführer vom Dienst und später auch der Arbeitsdienstführer bei mir im Büro und ließen sich die Vorräte zeigen.

Das Verhängnis nahm seinen Lauf. Ich trieb im Strome und wurde von ihm weitergetragen. Wo würde ich landen? Würde ich an den Klippen zer- schellen oder würden mich meine Schwimmkräfte das Ziel erreichen lassen?

Am Nachmittag wurde ich Leonhardt in Gegenwart des Arbeitsdienst - führers gegenübergestellt. Leonhardt leugnete und hielt eine lange und mich beschimpfende Anklagerede, ich hätte ihm die Eßwaren untergeschoben. Aber zum Glück konnte ich den Ort nachweisen, wohin er die fortgeschafften Eßwaren versteckt hatte.

Ich wußte auch, wer seine Helfer und Hehler waren. Ich habe sie nicht verraten. An ihnen lag mir nichts. Sie waren dem Lager ohne Leonhardt nicht gefährlich.

Der Arbeitsdienstführer beauftragte mich, meine Beobachtungen schrift- lich niederzulegen und sie ihm am Montag früh zu übergeben.

Mein Blockältester Karl Gerber befürchtete einen nächtlichen Ueberfall auf mich von den Freunden Leonhardts und stellte während der beiden Nächte bis zum Montag zuverlässige Wachen um mein Bett, um mich vor dem Aufgehängtwerden. zu schützen.

Die beiden Nächte gingen ohne Zwischenfall vorüber. Den Freunden Leonhardts war bekannt geworden, daß Maßnahmen zur Abwehr eines Ueberfalls getroffen worden waren, und ich haberlediglich der Umsicht und menschlich-kameradschaftlichen Fürsorge Gerbers mein Leben zu danken.

Am Montag früh gab ich meinen Schriftsatz ab. Um 8 Uhr kam der Lager- führer. Wenige Minuten später riß er dem Lagerältesten die Binde vom Arm.

Das fast unmöglich Erscheinende war möglich geworden. Leonhardt, der

‚Schrecken des Lagers, war gestürzt!

Die Häftlinge atmeten auf, überschütteten mich mit Dankesworten und feierten mich und meine Tat.

Zwei Tage später wurde Leonhardt in einer Baracke in der Nähe seiner Arbeitsstätte erhängt aufgefunden. Ob er sich selbst erhängt hatte oder von seinen Freunden und Kostgängern aufgehängt worden war, ist nicht bekannt geworden.

So endete das Leben dieses nationalsozialistischen Hochstaplers, der als Häftling fast zwei Jahre lang das Lager terrorisiert hatte und am Tode so vieler Häftlinge schuldig war.

Meine Rechnung aber stimmte. Mit dem Tode Leonhardts war die Ver- brechercelique auseinandergesprengt. Seine Anhänger fühlten sich unsicher und bangten um ihre Posten. Leonhardts Spießgeselle, der erste Lagercapo Schnell, war wie umgewandelt. Während er bisher wie ein Amokläufer unter

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