Leis

Pflicht genau. Er war kein Betreuer der Gefangenen, sondern ihr Feind und ein Freund härtester Strafjustiz.

Ueber drei Monate blieb ich in Radolfzell . Nach etwa einem Monat über­siedelte meine Frau auch nach hier, und ich hatte die Möglichkeit, sie täg­lich um sechs Uhr abends vom Fenster aus zu sehen und mich mit ihr durch Zeichensprache zu verständigen.

Meine Arbeit bestand in dem Aneinanderkleben von Zellophanabfall­streifen, die zu einer großen Kugel gewickelt werden mußten. Das Material wurde zu irgendwelchen Kriegszwecken verwandt und nach Hamburg verschickt. Ich hielt es deshalb für meine Pflicht, Sabotage zu üben und das Material unbrauchbar zu machen. Sobald ich ein paar Schichten gewickelt hatte, fuhr ich mit dem Pinsel darüber, so daß alles zusammenklebte.

Hätte mich der Beamte nicht auf die Gefahr des Zusammenklebens auf­merksam gemacht, ich wäre gar nicht auf den Gedanken einer Sabotage gekommen.

Kurz vor Weihnachten wurde ich nach dem Konstanzer Gefängnis gebracht. Unsere abendliche Wiedersehensfreude hatte damit auch ein Ende.

Es war der letzte Tag. Um sechs Uhr kam meine Frau, und um acht Uhr sollte ich abtransportiert werden. Wir hatten bereits eine solche Uebung in unserer Zeichensprache, daß sie mich sofort verstand.

Als sich das Gefängnistor hinter mir geschlossen hatte, hörte ich hinter mir die Gespräche meiner Frau mit dem Buben. Sie waren so geführt, daß alles an mich gerichtet war.

Auf dem Bahnhof gingen wir in den Wartesaal. Der Beamte ließ mich allein, während er am Ausschank Bier trank.

Meine beiden liebsten Menschen setzten sich neben mich und sprachen in der heimlichen Weise wie vorher zu mir. Ich aber durfte nicht ant­worten.

In meiner Brust arbeitete das unbändige Verlangen, zu ihnen zu stürzen, sie zu umarmen und fest an mich zu pressen, mit ihnen zu fliehen, irgend­wohin, wo wir unserem kleinen bescheidenen Glück leben konnten, wo uns nichts mehr trennte, fort aus dieser Gefängnis-, Polizei- und Paragraphen­atmosphäre in eine reine und schönere Welt, in eine Welt, wo das Leben wieder lebenswert war.

Der Bub rückte näher an mich heran und streichelte mich heimlich, sagte aber nichts, da es ihm augenscheinlich von seiner Mutter verboten wor­den war.

Der Beamte blickte zu uns herüber, blieb aber ruhig stehen und ließ den Jungen gewähren. Er war ein Mensch, wußte von menschlichen Regungen, hatte selbst Kinder, und morgen vielleicht schon konnte er mein Schicksals­gefährte sein.

Ich strich dem Buben über das lange hellblonde, seidige Haar. Tränen traten mir in die Augen.

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