In Staufen angekommen, merkten wir, daß es höchste Zeit war, unser Auto bald wieder reisefertig zu machen. Denn inzwischen war die Kriegslage dro­hender geworden. Militärzüge auf Militärzüge rollten, ununterbrochen an die Grenze. Grenzdörfer und Städte wurden bereits evakuiert.

Meine Frau drängte. Sie glaubte, daß man mich doch noch verhaften würde.

Eines Tages trafen wir Vorbereitungen zur endgültigen Abreise. Sie wur­den zwar mit Lärm und Vorwurf, Drohungen, uns der Polizei zu übergeben und unser Auto kassieren zu lassen, von der Bäuerin gestört, weil wir ihr noch etwas Miete schuldeten, aber wir packten dennoch unser Auto voll und fuhren über Sigmaringen nach Ulm , dem Ziel, das ich vorgeschlagen hatte.

Aber meine Frau war enttäuscht von der Stadt und Umgegend. Sie drängte. so lange nach Süden, bis ich nachgab. So fuhren wir über Kempten , Füssen , Reute nach Innsbruck , der Wahlheimat meiner Frau. Sie strahlte. ,, Die Um­stände sind zwar traurig, die uns hierher führen", sagte sie ,,, aber mir ist, als ob ich auf unserer Hochzeitsreise sei, die wir noch nicht machen konnten."

Ich habe ihre Augen feucht gesehen vor Ergriffenheit über die Schönheit des begnadeten Landes, das, überwölbt von südlich- klarblauem Himmel, mit immer neuen kantigen Felsenhäuptern, jadegrünen Bergseen, dunklen Tannenwäl­dern und den schmucken weißbraunen Häuschen seiner Ortschaften an uns vorüberflog.

Unterwegs hatten wir Schwierigkeiten mit der Benzinbeschaffung. Einige Behörden weigerten sich, mir Kraftstoff für die Weiterfahrt zu geben. In sol­chen Fällen brauchte ich nur zu drohen, daß ich mich mit meiner Familie in das erste Hotel auf Kosten der Stadt einmieten würde. Ich gab mich als Evakuierter aus, der im Schußbereich der französischen Kanonen wohne. Meine Drohung wirkte, und ich bekam stets Benzin zur Weiterfahrt.

In Innsbruck übernachteten wir in den ersten drei Nächten im Auto vor dem Bahnhof. Wir waren das zwar von unseren Reisen her gewöhnt, aber nun konnten wir uns nicht mehr aufrecht halten. Unsere Barmittel waren ver­braucht, wir mußten nunmehr die Stadt in Anspruch nehmen.

Zu unserer Ueberraschung fanden wir größtes Entgegenkommen, wurden mit Barmitteln versorgt und außerdem in ein Hotel eingewiesen. Dort sollten wir so lange verbleiben, bis wir privat untergebracht würden.

Da ich bisher während meines ganzen Lebens gewohnt war, daß alle meine Schritte, meine Handlungen immer und überall polizeilich registriert und mein ganzes Tun und Lassen durch polizeiliche Anordnungen überschattet wurden, kam ich mir hier wie in einem Paradiese vor.

Denn in dem noch immer freiheitlichen Oesterreich, das allerdings als ,, Ostmark" zu Hitlers ,, Großdeutschem Reiche" gehörte, war nur wenig von dem preußischen Polizeigeist und dem Potsdamer Befehlston zu spüren. In Preußen waren wir, das Volk, für die Beamten da, damit die ihre Befehle, ihre

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