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Meine Frau protestierte leidenschaftlich und oft in beleidigenden Worten gegen die Beschlagnahme von Büchern, die weder sozialistisch noch von Juden geschrieben worden seien.

Briefe, Notizen, dramatische und literarische Arbeiten, alles wurde be- schlagnahmt. Ich habe nie wieder etwas davon gehört und auch nichts wieder gesehen.

Wir rechneten damit, daß wir beide nach der Durchsuchung verhaftet würden.

Nach dem Wohnzimmer wurden alle anderen Räume durchwühlt. Auch der Keller blieb nicht verschont. Nur auf den Boden bemühten sie sich nicht. Und serade in der Bodenkammer war meine gesamte ziemlich umfangreiche sozia-

- listische Literatur untergebracht. Ich freute mich, sie gerettet zu haben.

Aber einige Wochen später fand eine zweite Wohnungsdurchsuchung statt, die auf leichtfertige Schwätzereien meiner Hauswirtin, Frau Mersiowski, zurückzuführen war. Bei dieser Durchsuchung wurde meine gesamte sozia- listische Literatur fortgeschafft.

Gegen drei Uhr nachmittags war die Durchsuchung beendet. Wegen einiger Rückfragen%sollte ich mitkommen.

Ich wußte, daß ich verhaftet war.

Meine erste Vernehmung in der Polizeikaserne war ohne dramatische Mo- mente, Sie wurde von dem Gestapobeamten Eberhardt vorgenommen und dauerte etwa vier Stunden. Da sie nicht das erwünschte Ergebnis hatte, wurde sie am nächsten Vormittag fortgesetzt. Erst jetzt erfuhr ich, daß ich auf Grund einer Denunziation verhaftet worden war.

Eine Frau, die ich in früheren Jahren in ihrer Existenz als Schauspielerin immer unterstützt und gefördert hatte, glaubte, unter dem Naziregime ihre Existenz besser sichern zu können, wenn sie mich der Gestapo ausliefern würde.

Es handelte sich um eine Deutsch-Russin, Erna Wuttke, die vor Jahren aus Schlesien zugezogen war und mit ihrem Manne eine Schauspielergruppe be- gründet hatte, die hauptsächlich für die Erwerbslosen spielte. Vor 1933 war sie linksorientiert, nach 1933 arbeitete sie mit großem Eifer für die braune Hitler -Partei.

Ob Frau Wuttke bewußte Lockspitzelarbeit leistete, vermag ich nicht zu sagen. Ihre Haltung vor Gericht war jedenfalls jämmerlich. Ich habe sie in den drei'Hauptverhandlungen, die zur Klärung ihrer Angaben vom Gericht für ‚notwendig erachtet wurden, derart in die Enge getrieben, daß sie nicht ein und aus wußte und schließlich immer mit strömenden Tränen die Richtig- keit ihrer Angaben beteuerte. Frau Wuttke aber war Schauspielerin, und Schauspielerinnen können zu allen Zeiten und Gelegenheiten sowohl lachen wie auch weinen.

Der Tatbestand war folgender: Während ich vom Stempeln kam und mich auf dem Wege nach Hause befand, kam Frau Wuttke auf mich zu und bat

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