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Als ich Schreck meine Bitte unterbreitete, war er sofort bereit, das Terrain in Weimar abzutasten.

Abends standen meine Frau und ich am Bahnhof und erwarteten Schreck, Unterwegs hatten wir Gelegenheit gehabt, den Kulturkreis" des, Dritten Reiches " kennenzulernen. Wir waren von uns entgegenkommenden Nazis er­kannt, angerempelt und unter wüsten Drohungen gegen die ,, marxistische Brut" beschimpft worden. Es waren keine jugendlichen Lärmer, sondern robuste, erwachsene Personen, wie ich sie später in den Konzentrationslagern kennenlernte, deren blutrünstige Brutalität keine Grenzen kannte.

Wir hatten uns am Bahnhof abseits gestellt, um nicht wieder Anstoß zu er­regen. Am Bahnhofsvorplatz war ein Lautsprecher angebracht, der gerade eine Triumphrede irgendeines Naziführers übertrug. Die zahlreich anwesenden Menschen, Männer und Frauen, lärmten begeistert und waren berauscht.

Wir hatten nichts gemein mit ihnen. Uns war bange um ein Deutschland , das von jenen Irreleitern und Irregeleiteten getragen werden sollte, und um ein noch ferneres, das aus dem törichten braunen Traum einst zu einer bösen un­heilvollen Wirklichkeit erwachen sollte.

Würde es dann nicht zu spät sein?

Dunkle Fragen und Ahnungen inmitten des fremden, grellen Begeisterungs­rausches.

Wir wußten, daß wir wach und sehend waren, dennoch war das Gefühl von einer Art Ausgestoßensein in uns. Wir schwiegen, aber wir standen eng an­einander, wie wir durch all die schweren kommenden Jahre schweigen mußten und doch immer eng zusammenstanden.

Als Schreck erschien, lösten wir uns aus dem Halbdunkel und gingen ihm entgegen.

Er lächelte freundlich über sein ganzes gutmütiges Gesicht, das frisch und rosig glänzte. Seine runde, bereitwillige Behäbigkeit strahlte soviel Trösten­des aus, daß wir heller wurden und seine sympathische Erscheinung für ein gutes Zeichen nahmen.

Er brachte günstige Nachrichten für die neue Zeitung. Die Richtlinien seien geprüft und angenommen worden.

Wenige Tage später erschien die erste Ausgabe in der Druckerei des da­mals noch sozialdemokratischen Verlages in Jena .

Wir nahmen kein Blatt vor den Mund und führten eine freie und offene Sprache, wagten sogar Kritik an verschiedenen Maßnahmen der Nazi­regierung.

Aus allen Teilen des Reiches kamen begeisterte Zuschriften, und Beauf­tragte aus Magdeburg , Kassel , Halle usw. und machten Abschlüsse für grö­Bere Lieferungen an ihre Städte.

Sechs Wochen ging alles gut, bis eines Tages der Verbindungsmann der Redaktion mit der Thüringer Regierung mit der Weisung aus Weimar kam, daß ich als Leiter der Redaktion auszuscheiden hätte.

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