Ich hatte versucht, rein vernunftmäßig unser Verhältnis und die Zukunft zu klären. Sie aber war in allen ihren Lebensäußerungen immer ein ganzer Mensch und ließ sich in ihren Entscheidungen niemals allein vom Geist und der Vernunft leiten.

Auch heute wieder. Die große Frauenseele in ihr trieb sie trotz der un­gewissen Zukunft an meine Seite, obwohl sie genug Gelegenheiten finden würde, sich ein Leben ohne Gefahren, ohne Sorgen und Leid aufzubauen.

Ich preẞte sie fest an mich, sprach verworrene Worte von Dank, Verant­wortung und Verpflichtung und weinte und lachte wie ein aus Todesnot Erretteter.

Unsere Herzen waren leicht und warm. Und so spürten wir weder die Schwere und Nässe unserer Kleider, noch achteten wir auf die großen Wassertümpel, die sich auf den Waldwegen gebildet hatten.

Wir gingen durch den toten Wald, dessen Stämme vom Regen glänzten und durch dessen ineinander verzweigtes Geäst gespenstisch die grauen Stahl­wolken drohten.

Als wir den Haeckelplatz erreichten, fanden wir eine völlig verwandelte Stadt.

Braune SA- Uniformen beherrschten die Straßen. Kleinere und größere Trupps zogen singend und triumphierend im Marschschritt durch die innere Stadt und ließen sich irgendwo in einem Bierlokale nieder, wo lärmend der große Tag gefeiert wurde.

Wie von einem Alpdruck befreit, demonstrierte auch das Bürgertum, Geschäftsleute, Beamte und Angestellte, die alle sich gegenseitig und allen Bekannten und Freunden, die ihnen entgegenkamen, ihr braunes Herz offe­rierten. Sie hatten zwar alle in der ,, Systemzeit" nicht schlecht gelebt, aber Hitler mußte ja alle übertreffen, und so hatte er nicht nur den Großindu­striellen, nicht nur den Bauern und Arbeitern, den Beamten und Ange­stellten, den Frauen und Müttern, sondern auch den kleinen und mittleren Handwerkern und Geschäftsleuten bessere Zeiten und eine wesentliche Er­höhung ihres Lebensstandards versprochen.

Und so schwenkte alles, was in politisch erregten Zeiten immer schwankt und feige ist, begeistert in die braune Front ein.

Ein Taumel hatte diese Menschen ergriffen. Wir mußten uns, da ich vielen als politischer Redakteur einer marxistischen Zeitung bekannt war, abseits halten, um nicht belästigt zu werden.

Besonders diejenigen beherrschten das Straßenbild, die in der Demo­kratie, im freien Wettbewerb der Kräfte wegen ihrer Unfähigkeit und Dumm­heit nicht zu Macht und Ansehen gelangt waren.

Im Hitler- Reiche sollte das anders werden. Hier sah man nicht auf Tüchtig­keit, es genügte eine hundertprozentige braune Gesinnung.

Wir waren schließlich in die Nähe des Paradiesbahnhofes gelangt. Dort wohnte mein Freund Professor Baege.

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