2Die Umstände, unter denen die Menschen einander aus den Augen verloren hatten, waren zahllos, doch gab es eine Reihe typischer Fälle. Für die nichtjüdischen politischen Gefangenen und Geiseln war die Trennung meist in vertrauter Umgebung erfolgt, nachts, wenn die Gestapo an der Tür schellte oder hämmerte. Für die Tausenden von Juden in Belsen kam die Trennung jedoch viel später. Als ganze Familien waren sie in die Vernichtungslager nach Polen transportiert worden. Aus den Gettos von Lublin , Sosnowitz und Radom wurden sie, 25000 gleichzeitig, von Maschinengewehrkompanien hin- ausgejagt. Aus: Brüssel und Amsterdam wurden sie in kleineren Gruppen mit Lastwagen verschleppt. Aber fast immer hatte man die Familien beisammengelassen.
Später erfolgte die Trennung auf mancherlei Art. Männer und Ehefrauen, Brüder und Schwestern, Väter und Kinder kamen bald auseinander. Als die Viehwagen‘vor Auschwitz hielten, wurden Männer und Frauen sofort in verschiedene Gruppen eingeteilt, noch ehe sie, um sich vielleicht nie wieder zu sehen, ins Lager getrieben wurden.
Mütter und Töchter blieben oft länger beisammen, aber nach dem Sauckel-Erlaß von 1944, der die Juden für die Arbeit im Reich freistellte, wurden viele der jüngeren und gesünderen Frauen herausgesucht und von ihren weniger arbeitsfähigen Müttern getrennt in die Fabriklager geschafft. Das gleiche Verfahren trennte Väter und Söhne.
Jüdische Schwestern scheinen am längsten beisammenge- blieben zu sein. Es gab in Belsen nach der Befreiung ver- schiedene Gruppen von vier oder fünf Schwestern, die eine Trennung hatten, vermeiden‘können. Wenn solche Schwestern in den Lagern getrennt wurden, so war dies oft anscheinend darauf zurückzuführen, daß es einer von ihnen schwerfiel, sich zu entscheiden.. Wenn zum Beispiel aus Auschwitz eine begrenzte Anzahl junger Frauen in ein Fabriklager übergeführt wurde, so geschah es, daß eine der Schwestern sich entschloß, mit der Mutter im Todeslager zurückzubleiben, vielleicht war sie auch so gut bei einem Lagerältesten angeschrieben, daß sie Sonderrationen bekam, und zog es daher vor, selbst im Schatten des Krematoriums und der Gaskammern zu leben,
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