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So verließ ich ihn, darüber nachdenkend, wie ich ihm am nächsten Tage helfen könnte. Aber es gab keinen nächsten Tag mehr für ihn...
Eines Tages brachte ich einem deutschen Kommunisten etwas Schreibpapier, damit er an seine Familie schreiben könnte. Er wies es zurück, mit den Worten: ,, Es ist zwecklos; ich wüßte nicht, was ich schreiben sollte. Ich sterbe.". Er wandte sich um und zog sich die Decke über den Kopf. Am nächsten Morgen
war er tot.
Diese Erlaubnis, Briefe zu schreiben, die am 17. März gegeben wurde, galt nur für Deutsche, deren es vierzehn in meinem Block gab. Es war eine schwierige Angelegenheit, ihre Briefe fertigzustellen. Zwei von ihnen konnten nicht schreiben, so schrieb ich in ihrem Namen. Vier oder fünf weigerten sich, weil sie niemanden hatten, an den sie hätten schreiben können. Einige der Briefe waren kurz( ,, Ich lebe, ich hoffe, Ihr auch. Viele herzliche Grüße an Euch alle"). Aber trotz aller Kürze, die von den Zensoren angeordnet war, kam ein halbes Dutzend Briefe zurück. Ein Briefschreiber hatte die Lüneburger Heide erwähnt, und die Erwähnung von Ortsnamen war verboten. Ein anderer hatte geschrieben, daß er keine warme Kleidung habe, und man befahl mir, ihm zu sagen, daß er nicht wie ein Bettler klagen" solle. Ein anderer wieder hatte gesagt, daß es ihm ,, jetzt besser" ginge. Besser? Dann war es ihm also vorher nicht gut gegangen? Derartige Unterstellungen waren verboten.
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Von Tag zu Tag verlor jeder von uns immer mehr von seiner Persönlichkeit und Eigenart, bis wir endlich eine einzige Masse des Elends und Leidens waren.
An einem Tag starben mehr als tausend im Lager. Der Tod war jetzt überall im Lager ein alltägliches Geschehen.
Natürlich war die Totenziffer in den Lazarettblocks am höchsten. Bis Ende März waren sechzehn Angehörige unseres ,, Personals" im Laufe von sechs Wochen gestorben. Alle waren, als sie ihre Arbeit begannen, einigermaßen gesund gewesen, aber einige waren zwei oder drei Tage nach ihrem Eintreffen schon krank. Der Tod lag in der Luft, er steckte in den Brettern und in den Decken. Einmal wurde einer von unserem
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