begannen die Hitleristen, die Normen des internationalen Rechtes miẞachtend, in diese Lager und in ähnliche in den von den Deutschen besetzten Territorien geschaffenen Lager massenweise friedliche Bürger der besetzten Territorien so­wie Kriegsgefangene einzuweisen mit dem Ziel, sie zu ver­nichten, für welchen Zweck diese Lager mit einer beson­deren Technik für die Massenvernichtung von Menschen ausgerüstet waren.

Unter diesen Lagern stand das Konzentrationslager der SS Sachsenhausen bei Oranienburg mit an erster Stelle. Es war der Ort, an dem die hinterlistigsten und bestialisch­sten Methoden der verbrecherischen Tätigkeit der faschi­stischen Regierung Deutschlands zur Massenvernichtung von Menschen und insbesondere von gefangenen Angehöri­gen der Sowjetarmee sowie der Bürger verwirklicht wurden, die aus den durch die Deutschen besetzten Gebieten der Sowjetunion und anderer Länder verschleppt worden

waren.

Im Lager Sachsenhausen, das unmittelbar dem Reichs­führer der SS unterstand, wurden deutsche Antifaschisten, die in die Sklaverei getriebenen Bürger der durch die faschi­stische Armee besetzten Territorien, kriegsgefangene Sol­daten und Offiziere jener Länder, die von Hitlerdeutschland überfallen worden waren, Geistliche, Gelehrte und andere Vertreter der Intelligenz, Frauen, Greise und Kinder von 47 Nationalitäten gefangengehalten.

Die Zahl der Häftlinge stieg bis auf 70000, insgesamt aber passierten über 200000 Menschen das Lager Sachsen­hausen, wobei sie in diesem Lager ihren Vor- und Zunamen verloren. Ihnen wurde eine Nummer zugeteilt, die in der Regel durch eine besondere chemische Lösung in den Körper eingeätzt wurde.

Nach weitaus unvollständigen Angaben wurden in die­sem Todes- und Folterlager nicht weniger als 100000 Häft­linge durch verschiedene bestialische Methoden vernichtet. Da das Lager Sachsenhausen allein den verbrecherischen Plan der Hitlerregierung zur Vernichtung der Häftlinge nicht zu bewältigen vermochte, wurden darüber hinaus

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