Gerichtshofes in Nürnberg , vollstreckt. Vor den Augen der ganzen Welt entrollte sich im Verlauf einer fast ein Jahr dauernden Gerichtsverhandlung in 403 Sitzungen die ungeheure Kette der Verbrechen, die von der Führung des Hitlerstaates organisiert wurden. Die Asche der Hauptkriegsverbrecher wurde in alle Winde verstreut, aber die schon früher von ihrem Gift infizierten und von ihnen entsprechend erzogenen Befehls ausführer tragen noch die Verantwortung vor dem Gericht an den Orten, wo sie ihre Verbrechen begingen.
Und dieser Prozeß bestätigt noch einmal die Richtigkeit der Schlußfolgerung über die nicht nur indirekte, sondern auch direkte Beteiligung der faschistischen Clique Hitlers , Himmlers , Goebbels', Kaltenbrunners, Funks und anderer heute schon zum größten Teil nicht mehr existierender SS - Führer und Führer anderer faschistischer Organisationen an den begangenen Verbrechen. Es ist hier eigentlich nicht die rechte Zeit und der rechte Ort, Genossen Richter, über Deutschlands Geschichte zu sprechen. Aber unwillkürlich drängen sich in diesem Zusammenhang als Beispiele einige besonders markante Seiten aus der Geschichte auf, die mit der Durchführung der militaristischen Politik in Deutschland verbunden sind.
Das Streben, die Welt zu beherrschen, einen» Platz an der Sonne zu erobern«, ist durchaus nicht neu, denn dieser Ausspruch wurde schon vor 50 Jahren zu einem geflügelten Wort, nachdem der spätere Reichskanzler Bülow 1897 ihn anläßlich der Eroberung des chinesischen Hafens Kiautschou getan hatte.
Oder erinnern Sie sich an den berühmten» Drei- B- Plan< der deutschen Imperialisten( vor und während des Weltkrieges 1914-1918), der die Errichtung der sogenannten » Bagdadbahn über den Balkan und die Türkei nach Meso potamien vorsah. All dies zeugt von dem Streben zur Macht, zur Macht, die sich immer mehr und mehr ausbreitete, bis sie die Grenzen und Pläne der Weltherrschaft Hitlers erreichte. Diesem Streben diente auch die Theorie der Rassenüberlegenheit, die Theorie von der Notwendigkeit
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