Kräfte reichten, vor dem Militärtribunal zu erklären, daß Körner, Baumkötter, Sorge und Schubert nicht nur Ver­brecher gegen die Menschlichkeit, sondern auch Opfer des Kapitalismus, Opfer des deutschen Imperialismus sind.

Im Lichte dieser Tatsachen und Umstände kann man sich kaum mit dem Staatsanwalt einverstanden erklären, der ein so erbarmungsloses Urteil fordert.

Erlauben Sie mir, Genossen Mitglieder des Militärtribu­nals, zum Abschluß meiner Ausführungen Sie zu bitten, sich bei der Fällung des Urteils der Worte des großen russischen Feldherrn Suworow zu erinnern, der bekanntlich schon im 18. Jahrhundert mit den siegreichen russischen Truppen in Berlin einzog. Er sagte:» Dem Sieger geziemt Großmut.<< Ich erbitte ein humanes und gerechtes Urteil.

K. D. Tschishow, Verteidiger der Angeklagten Brenn­scheidt, Sakowski und Zander.

Genosse Vorsitzender, Genossen Mitglieder des Militär­tribunals!

Mein Kollege und Freund S. K. Kasnatschejew hat von diesem Prozeß eine tiefe und präzise Analyse gegeben.

Die Bedeutung dieser Verhandlung ist unermeßlich. Die Entlarvung der ungeheuerlichen Verbrechen des Faschis­mus, die Schilderung der atembeklemmenden Auswirkun­gen des Faschismus, und das in diesen Tagen, da die fort­schrittliche Menschheit um einen dauerhaften und festen Frieden kämpft darin besteht im Moment die unauf­schiebbare Aufgabe, die in diesem Verfahren ihren Aus­druck findet.

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Jedoch löst das Gericht seine konkrete Aufgabe auf Grund einer richtigen Einstufung der Angeklagten und einer streng individuellen Strafbemessung. Letzteres ist un­möglich ohne die Untersuchung aller Umstände des Ver­

brechens.

Darum muß die Stimme der Verteidigung, dieser jahr­hundertealten Kulturtradition der Menschheit, die Stimme

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