Staatsanwalt: Entsinnen Sie sich an den Fall, als im April oder Mai 1943 ein russischer Kriegsgefangener gehenkt wurde, dessen Kopf man mit dem Beil abschlug? Wozu wurde das gemacht?
Sakowski: Das war im Schießstand. Der russische Kriegsgefangene wurde gehenkt, und der Kopf wurde ihm abgeschlagen, weil der Lagerführer Kolb auf seinem Schreibtisch ein Zierstück haben wollte.
Staatsanwalt: Ein Schädel als Zierstück?
Sakowski: Der Schädel wurde von einem Häftling aus der pathologischen Abteilung abgenommen und als Zierstück für Kolbs Schreibtisch präpariert.
Staatsanwalt: Entsinnen Sie sich, im April 1942 einen Russen zweimal gehenkt zu haben?
Sakowski: Jawohl. Der Häftling war gehenkt worden, und der diensthabende Arzt hatte im Beisein des Lagerführers seinen Tod festgestellt. Als der Arzt weg war, stellte sich heraus, daß der Häftling nicht tot war, sondern noch lebte. Daraufhin habe ich ihn noch einmal gehenkt.
Staatsanwalt: Entsinnen Sie sich, Angeklagter Sakowski, an die öffentliche Erhängung von 4 Russen im Juli 1942, bei der einer der Russen sich selbst den Strick umlegte?
Sakowski: Jawohl, das war der dritte russische Kriegsgefangene dieser Aktion, der gehenkt wurde. Er legte sich selbst den Strick um den Hals. Als er auf dem Schemel stand, rief er zum Kampf gegen den Faschismus auf und sprang vom Schemel.
Staatsanwalt: Wie lange haben Sie im Krematorium ge
arbeitet?
Sakowski: Vom 3. September 1941 bis September 1943. Staatsanwalt: Wieviel Leichen sind von Ihnen in dieser Zeitspanne verbrannt worden?
Sakowski: Ich schätze die Zahl der Leichen, die in dieser Zeit von mir verbrannt wurden, auf 30000 bis 35000.
Staatsanwalt: Wieviel russische Kriegsgefangene wurden unter Ihrer Beteiligung erschossen?
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