Am Schluß des Verhörs wurde Ficker von seinem Mitangeklagten Sakowski wegen seiner persönlichen Grausamkeit zur Rede gestellt.
Sakowski: Ich bitte den Gerichtshof, Ficker zu fragen, ob er sich noch erinnern kann, als wir auf dem Bahnhof Sachsenhausen waren und die russischen Kriegsgefangenen abholten, daß er die liegengebliebenen russischen Kriegsgefangenen mit einem Knüppel erschlug.
Gerichtsvorsitzender: Angeklagter Ficker, haben Sie die Frage Sakowskis verstanden?
Ficker: Jawohl, ich habe sie verstanden. Gerichtsvorsitzender: Bestätigen Sie diese Aussage? Ficker: Nein, die bestätige ich nicht.
Gerichtsvorsitzender( zu Sakowski): Angeklagter Sakowski, sagen Sie, wann das war, wo das war und ob Sie persönlich dabei waren oder nicht.
Sakowski: In der Zeit September/ Oktober 1941 war ich ungefähr zwölf- oder fünfzehnmal auf dem Bahnhof Sachsenhausen, um die Transporte der russischen Kriegsgefangenen, die in einer Stärke von 1000 Mann ankamen, abzuholen. Ich stand keinen halben Meter von Ficker weg und habe darauf gewartet, die erschlagenen russischen Kriegsgefangenen auf den Lastwagen zu werfen.
Gerichtsvorsitzender: Haben Sie selbst gesehen, wie Ficker die Kriegsgefangenen geprügelt hat?
Sakowski: Er hat sie nicht verprügelt, sondern er hat sie totgeschlagen.
Hempel, Horst. Horst Hempel wurde als Sohn eines Schmiedes 1910 in Königsberg geboren. Er meldete sich nicht freiwillig zur SS, sondern wurde im September 1939 als eifriges Mitglied der Nazipartei zu dieser verbrecherischen Organisation gezogen. Das hinderte aber Hempel keineswegs, freiweg den Weg der Freiwilligen mitzugehen, ja, was seine Blutschuld betrifft, wurde er sogar eines der schlimmsten Ungeheuer dieser Mörderbande.
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