Körner: Ich habe 24 Exekutionen sowjetischer Staats­bürger geleitet.

Staatsanwalt: Kann man sagen, daß Sie sich auf die Er­schießung von Sowjetbürgern spezialisierten?

Körner: Ich habe mich an solchen Erschießungen be­teiligt.

Staatsanwalt: An wieviel Erschießungen und Erhängun­gen waren Sie insgesamt beteiligt?

Körner: Ich persönlich war beteiligt an 197 Erschieẞun­gen und 13 Erhängungen. Davon waren 8 geheim und 5 öffentlich.

Staatsanwalt: Wer von den Angeklagten hat Ihnen die Befehle gegeben, auf Grund deren Sie diese Verbrechen begingen?

Körner: Ich habe meine Befehle von Höhn empfangen.

Eccarius, Kurt. Der sogenannte» Zellenbau« war das Gefängnis des Todeslagers. In ihm wurden Häftlinge eingesperrt, die man noch härter und schlimmer bestrafen wollte, als es sowieso schon in der Hölle von Sachsenhausen geschah.

Über sieben Jahre lang leitete diesen Gefängnisbau der Angeklagte Eccarius. Es kann kaum bezweifelt werden, daß dieser Angeklagte besondere Voraussetzungen für sein Amt mitbrachte, wenn er sich über sieben Jahre auf seinem Posten halten konnte.

Eccarius ist 1905 in Koburg geboren. Er genoẞ eine höhere Schulbildung, die er aber offensichtlich im Rowdy­leben der SS wieder verlor. Sein Benehmen, sein Auftreten ist ungeschlacht und seine Ausdrucksweise äußerst un­kultiviert. Er sieht aus wie ein mittlerer Beamter, ist groß und stark, von gewaltiger Körperfülle, von der er auch in der Haft nicht viel verloren hat. Mit einer Hand spielt er nervös an seiner Brille. Seine Aussagen wirft er dem Gericht mürrisch, verdrossen hin. Zwischen einzelnen Gesprächs­pausen schiebt er die Lippen vor und preßt sie fest auf­

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