konnte man im Sommer existieren, aber im Winter schützten sie absolut nicht vor Kälte, dabei war das Heizen der Öfen in den Baracken strengstens verboten.( Band II, Seite 271.)
Der Angeklagte Ficker sagte aus:
Für die Lagerinsassen bestanden zuchthausmäßige Arbeitsbedingungen. Bei äußerst unzureichender Ernährung mußten sie täglich zehn bis zwölf Stunden arbeiten, infolgedessen wurden sie bald arbeitsunfähig.( Band III, Seite 274.)
Der Angeklagte Sorge sagte aus:
Die Arbeit der Häftlinge wurde von Aufsehern überwacht. Wenn die Häftlinge zögerten oder Gespräche miteinander führten, wurden die Schuldigen geschlagen. In meiner Eigenschaft als Leiter des Arbeitsdienstes im Lager kontrollierte ich, wie die Häftlinge arbeiteten, und prügelte die, von denen mir meine Untergebenen meldeten, daß sie nachlässig gewesen seien. Es kam vor, daß von einer solchen von mir durchgeführten, Kontrolle bei den Häftlingen die Trommelfelle platzten oder die Zähne herausflogen.( Band III, Seite 143.)
Ein ähnliches Haftregime bestand auch für die Häftlinge, die in den Zweigstellen des Lagers Sachsenhausen bei deutschen Fabriken und Betrieben untergebracht waren.
Der Angeklagte Fresemann, welcher Leiter der Zweigstelle» Klinkerwerke war, sagte aus, daß laut Befehl von Kaindl in den» Klinkerwerken« für die Häftlinge ein elfstündiger Arbeitstag festgesetzt war.( Band III, Seite 68.)
Im Lager Sachsenhausen war für die Häftlinge ein System von Strafen eingeführt, die ebenfalls den Tod herbeiführten.
Wie die Angeklagten Körner, Sorge, Ficker, Hempel und Sakowski aussagten, wurden die Häftlinge mit nach hinten ausgerenkten Armen an Pfähle gehängt, auf einer speziellen Einrichtung, genannt der» Bock«, mit der Peitsche gezüchtigt und mußten sogenannten» Strafsport« ausführen, d. h. stundenlang in die Kniebeuge gehen und sich wieder aufrichten, auf dem Bauche kriechen, im» Gänsemarsch«< gehen und dergleichen mehr.( Band V, Seite 41, 56, 126, 161, 182, 204 und 219.)
Der Angeklagte Sorge sagte aus:
Ich habe persönlich jeden Tag Häftlinge geprügelt und benutzte dabei nicht nur Hände und Füße, sondern auch Stöcke, Bretter, jeden
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