die Grenze und machte bloß Arbeit und Mühe. Ich be­mühte mich, nicht die Nerven zu verlieren und ruhig hin­zunehmen, was man auch mit mir anfangen würde.

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Zunächst erfüllten mich nach den mir wie eine Him­melsbotschaft klingenden Worten des Mannes mit der La­Erleichterung und Freude trotz des sehr heftigen Schmerzes im Fußgelenk. Da war der Mann auch schon neben mir, mit ihm kam noch ein zweiter. ,, Ich glaube, ich habe den Fuß gebrochen, sagte ich nach kurzem Gruß. ,, Nur keine Sorge, das werden wir gleich haben", gab er freundlich zur Antwort. Die beiden Männer hoben mich mit geschickten, vorsichtigen Bewegungen auf und trugen mich ins Haus. An der Haustür stand, mitleidig grüßend, eine Frau, öffnete eine zweite Tür, die in eine Art Amts­zimmer oder Büro führte, und half mich auf eine lange Wandbank betten. Sie holte Kissen für den Kopf, um ihn zu stützen. Sie war voller Hilfsbereitschaft und lief, um mir einen heißen Kaffee zu kochen. Ich erzählte den Zoll­wächtern auf ihr Fragen, daß ich von Singen gekommen war. ,, Ich bestelle telephonisch einen Arzt aus Thayngen und benachrichtige die Polizei", sagte der eine. Der andere fragte: ,, Haben Sie sehr arge Schmerzen?" Ich bejahte. Kurz darauf brachte die Frau des Zollwächters Kaffee und Zwieback. Ich nahm dankend ein paar Schluck von dem heißen, belebenden Getränk, essen konnte ich nichts, aber die Herzenswärme und die Freundlichkeit, mit der ich hier empfangen und gelabt wurde, taten mir unendlich wohl! Die Frau schüttelte den Kopf darüber, daß ich allein in dieser dunklen Nacht den gefährlichen Gang gewagt hatte. Ich konnte ihr nicht erklären, wie das nur das kon­sequente Schlußglied einer langen Kette von schweren Er­lebnissen bedeutete. Ich fragte nach der Uhr, es war nach Schweizer Zeit gegen elf, nach deutscher Sommerzeit eine Stunde später.

Da waren auch schon der Arzt und ein Polizeibeamter. Beide grüßten freundlich, der Arzt, ein noch jüngerer

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