mischte ich mich jetzt ein,„im Stehen ist das Schreiben doch gar zu unbequem.“ Wieder eine kleine Verbeugung, diesmal zu mir hinüber.„Wenn Sie gestatten, setze ich mich wirklich.‘ Er nahm neben mir auf der Couch Platz. „Walter, hast du deinen Ausweis bei dir?“ fragte Evchen zu Herbert hinüber. Sie ging zu ihm, der, mit dem Kopf nickend, ihr seinen Ausweis übergab. Sie reichte ihn dem Beamten.„Walter Krüger ist ein Arbeitskollege von mir. Herr R. hatte ihn beauftragt, sein kaputtes Grammophon zu reparieren.“„Und ich habe meinen Bekannten, Gio- vanni Corti, der zeitweise in unserem Betrieb beschäftigt war und viel von diesen Apparaten versteht, gebeten, mir zu helfen‘, fiel Herbert ein. Der Beamte hatte auch Walter Krügers Personalien notiert und gab Evchen den Ausweis zurück, die ihn Herbert brachte.„Wollen Sie mir Ihren Ausweis geben, Herr Corti“, sprach sie Felix an, der stumm das Papier aus der Brusttasche zog. Auch Felix’ Persona- lien wurden aufgeschrieben.„Und hier“, fuhr Evchen fort, indem sie auf Lotte wies,„ist meine Mutter, Frau Minna Müller. Herr R. hat meine Mutter und unsere gemeinsame Freundin Fräulein Schröder heute eingeladen, mit ihm den Tee zu nehmen. Fräulein Schröder, haben Sie einen Aus- weis bei sich?‘ wandte sie sich an mich.„Selbstverständ- lich“, antwortete ich,„sogar meinen neu ausgestellten Post- ausweis!“ und damit reichte ich ihn dem Polizisten, der Name und Nummer notierte und nach meiner Adresse fragte. Ich gab die in der Kleiderkarte vermerkte in der Rathausstraße an.„Ist das in Steglitz ?“ fragte der Beamte. „Nein, in Berlin Mitte“, erwiderte ich ihm.—
„Und nun“, sagte er viel verbindlicher als im Anfang, nachdem er Bleistift und Notizbuch in: seiner Brusttasche versorgt hatte, und lehnte sich mit entspanntem Gesichts- ausdruck zurück wie jemand, der froh ist, unangenehme dienstliche Obliegenheiten zu einem guten Ende gebracht zu haben,„nun will ich Sie über meinen Besuch aufklären. Ich habe mich ja zu meiner Freude überzeugen können,
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