ob eine Möglichkeit bestände, sich selbst zu bestimmten Gruppen zusammenzuschließen, die die Fahrt gemeinsam machen wollten. Er meinte, das könne man sicher bewerk­stelligen. Wir erfuhren, daß immer fünfzig Menschen zu­sammen in einem Wagen fahren würden. ,, Was für Wagen bekommen wir?" fragte ich., Alte französische Personen­wagen, scheuẞßlich eng und schmutzig, wahre Museums­stücke, aber mit schmalen Bänken versehen und immer noch besser als Viehwagen", antwortete er mir. ,, Und was wird aus unseren Koffern, die uns gleich beim Betreten des Sammellagers abgenommen wurden?" wollte der Haupt­lehrer wissen. Reiling zuckte die Achseln: ,, Angeblich sollen sie alle zusammen in einen Güterwagen geladen werden". erwiderte er ,,, aber ob der Güterwagen auch wirklich un­serem Zuge angehängt wird, weiß ich natürlich nicht. Ich neige dazu, es nicht zu glauben." Er teilte mir dann noch mit, daß ich als Fürsorgerin für den Transport vorgesehen sei zusammen mit Schwester Irma, die den pflegerischen Teil übernehmen werde. ,, Oh, Schwester Irma ist auch da­bei, das freut mich für uns, wo kann ich sie treffen, ich möchte sie doch gern begrüßen?" fragte ich ihn. Lächelnd gab er mir an Hand einer auf seinem Tisch liegenden Liste die gewünschte Auskunft. ,, Kurz vor Ihnen war Frau Tuchmann hier, die mich nach Ihrem Verbleib fragte", fügte er hinzu ,,, ich gab ihr Ihre Barackennummer." Wir verabschiedeten uns von ihm. ,, Der endgültige Abmarsch erfolgt in der Nacht vom Freitag zum Samstag", erzählte er uns noch ,,, wahrscheinlich gegen vier Uhr morgens. Morgen, Freitagnachmittag, ist eine Generalprobe des Ab­marsches befohlen, das Nähere wird noch allgemein be­kanntgegeben."

Ich ging, um Schwester Irma aufzusuchen, und fand sie vor ihrer Baracke. Wir freuten uns gegenseitig des Wie­dersehens, wenn auch der Anlaß keineswegs freudig war. Morgen, nach der Generalprobe, würden wir von Reiling, dem Transportführer, noch Genaueres über unsere Arbeit

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