in die Maschine zu diktieren, worin wir uns auch nicht stö­ren lassen, wenn er in unser Zimmer kommt.

Aber auch die Geldsendungen gehen jetzt ganz regel­mäßig. Wir haben monatlich etwa zwanzig Pässe zur Ver­fügung und können also rund vierhundert Zloty darauf ab­senden. Dieses Geld geht an die uns in den drei Orten durch unseren Briefwechsel schon bekannten zuverlässigen Leute, die gemeinsam mit dem gewählten Vertrauensaus­schuß die Verteilung vornehmen oder den Einkauf besorgen.

Isartal, Sonntag, den 28. Juli 1940

Nächste Woche trete ich meinen Urlaub an. Ich fahre ins Mittelgebirge , wo meine Studienfreundin Hanna und ihr Mann schon seit Jahren für ihre große Familie ein Häus­chen gemietet haben. Sie haben mich eingeladen, und ich freue mich sehr auf das Zusammensein mit ihnen allen, aber auch auf das Ausruhen. Emmy K. wird mich vertre­ten. Vor allem darf das Päckchenschicken nicht ins Stocken kommen. Sie wird nun nur noch an die Leute der Vertrauens­ausschüsse schicken, deren Namen uns inzwischen mitgeteilt wurden. Wir fügen unseren Päckchen jetzt auch billige Schmucksachen, wie Ketten aus Glas- und Holzperlen, Bro­schen aus Holz, Bein oder Glas, bei, alles möglichst bunt, da sich herausgestellt hat, daß die nichtjüdische polnische Bevölkerung für diese Dinge große Vorliebe hat und un­sere Leute im Tauschhandel dafür mit allerlei wichtigen Lebensmitteln beliefert.

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Aber noch etwas anderes haben wir in diesen letzten für den Fall, daß weitere Wochen getan. Wir haben Deportationen kommen werden, woran ich persönlich nicht zweifle, während andere geneigt sind, die Verschickung der Stettiner als eine Einzelaktion anzusehen- Listen aufge­

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