schnell nach der Satteltasche, in der sein Revolver war. Ich stand wie angewurzelt und war unfähig, ein Glied zu rühren, aber Frau G., die mit mir seine Bewegung verfolgt hatte, ergriff geistesgegenwärtig seine rechte Hand, die nach der Waffe gelangt hatte, hielt sie fest und sagte: ,, Sie müssen mir erklären, was Sie über diese Leute gesagt haben, Herr J.", und sie redete, immer seine Hand haltend, weiter auf ihn ein. Inzwischen hattest Du Dich langsam wieder erhoben und gingst, ohne Dich umzusehen, die Straße weiter bis zu dem kleinen Waldweg, der zum Stadtkern führt. Da endlich löste sich meine Starrheit, und ich lief an den beiden auf der Straße vorüber, Dir nach bis in das Wäldchen, wo ich Dich, meiner wartend, traf. Es war Dir glücklicherweise nichts geschehen, und wir besprachen in höchster Eile, was nun werden solle. ,, Wir müssen noch heute fort", sagtest Du, und das war auch meine Meinung. ,, Ich gehe in die Stadt, hole Geld, einen Koffer und bringe gleich ein Auto mit, das uns alle zum Bahnhof führt. Du mußt die notwendigsten Sachen für uns und die Kinder packen und Hedwig nach Hause schicken. Eile dich möglichst, damit Du fertig bist, wenn ich mit dem Auto komme. Frau G. mußt Du sagen, daß Du nicht mit ihr zu Resi gehen kannst, sie muß sie von uns allen grüßen und ausrichten, daß wir ihr bald schreiben werden." Ich habe Deine Ruhe und Geistesgegenwart damals unendlich bewundert, ich zitterte noch am ganzen Körper, und meine Beine bewegten sich, als hingen Bleiklumpen daran. Wieder ging ich an dem Hausmeister und Frau G. vorüber, die noch an der gleichen Stelle standen. Mühsam stieg ich die Treppe im Haus hinauf, und oben sagte ich Hedwig kurz Bescheid. Sie hatte sich gut bewährt, war flink, geschickt, fleißig und anstellig, immer fröhlich und willig. Auch jetzt tat sie ihr Möglichstes, ich brauchte nur anzugeben, was zu geschehen hatte. Die Kinder, die gleichfalls ruhig und vernünftig waren, holten alles herbei und Hedwig packte ein. Was nicht mitgenommen werden
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