zu spülen, als die Frau erneut auf sie einredete. Sie wüßte, daß wir Resi ausbeuteten, es dränge sie, ihr zu helfen. Resi müsse es nur geschehen lassen, dann würde es ihr bald so gut gehen, wie sie sich gar nicht vorstellen könne. Resi beeilte sich, aus der Küche zu kommen, und ging in ihr Zimmer, um sich noch ein bißchen auszuruhen, wie sie es fast täglich tat. Doch kaum lag sie auf ihrem Bett, da erschien Frau Winterling von neuem mit einem Papier und einem Stift in der Hand. Resi brauche nur dies Papier zu unterschreiben, dann mache sich alles Übrige schon von selbst. Resi weigerte sich, Frau Winterling wurde dringender., Du wirst reich werden, wenn du es tust, sei nicht so dumm, du stehst deinem Glück im Weg! Resi erklärte wieder, nie werde sie dies Papier unterschreiben. Schließlich ließ die Frau achselzuckend von ihr ab. Resi schleppte sich hinunter, um Kaffee zu kochen, doch noch ehe sie die Küche erreichte, wurde ihr schwarz vor den Augen, und Frau Winterling konnte gerade noch hinzuspringen und sie zu einem Stuhl führen, sonst wäre sie umgefallen. Etwas später habe Frau Winterling ihr dann ein Getränk gereicht:, Nimm das, es wird dich beruhigen und dir gut tun, ich bringe dich dann wieder herauf, du hast noch Zeit, ein wenig zu ruhen. Den Kaffee bereite ich, und ich wecke dich dann, kurz ehe sie kommen. Gehorsam schluckte Resi das Getränk, in das Frau Winterling eine ihr unbekannte Droge getan hatte und ließ sich willig zu ihrem Bett bringen, wo sie gleich darauf in die tiefe Ohnmacht fiel, in der Sie sie angetroffen haben. Hier ist ein Brief von ihr, in dem sie für Sie alles aufgeschrieben, wie es sich abgespielt hat, und wie ich es Ihnen eben kurz geschildert habe." Ich unterbrach sie ungestüm: ,, Aber hat denn Resi nichts davon dem Arzt gesagt? Wenn sie es gleich mitgeteilt hätte, hätte der Arzt wahrscheinlich feststellen können, was Frau Winterling ihr gegeben hatte, und man wüßte vielleicht besser, was ihr eigentlich fehlt." Frau G. verneinte. ,, Und nun noch eins, liebe Frau Doktor", fuhr
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