kalte Verpflegung( Brot, Margarine usw.). Außerdem bleibt das ganze Lager bis zum Mittagappell auf dem Appellplatz strafweise stehen. ,, Erzieht euch eure Spitz­buben! Dann wird so etwas nicht vorkommen!"

Dies bedeutete einen ganzen Tag Hungern trotz der überschweren Arbeit.

Zum Mittagsappell mußten alle SS - Angehörigen der Kommandantur antreten und SS- Standartenführer Koch ließ die den Häftlingen entzogene Kost( Margarine usw.). an sie verteilen.

,, Oh, wir haben einen besorgten Standartenführer", meinte die SS.

Vierzehn Tage später stellte sich heraus, daß der in­zwischen wieder aus dem Urlaub zurückgekommene SS­Scharführer Landgräfe aus der Gärtnerei die Ra­dieschen für sich verbraucht hatte.

Was geschah ihm? Nichts!

Aber wir sollten unsere ,, Spitzbuben" besser erziehen, damit solche Dinge sich nicht wiederholen. Echt Konzentrationslager!

Der Wolf

Außer einem australischen Windhund hatten wir 1937 bis 1938 auch einen Wolf im Hundezwinger. Es war wirklich ein echter Wolf, den Luftfahrtminister Göring hier in Pension hatte. Der Hundepfleger war ein BV.er ( ein ,, Grüner ") namens Kiene. Um sich bei der SS beliebt zu machen, sie zu amüsieren und aus eigenen sadistischen Gefühlen heraus hetzte er oft die Hunde auf die Häft­linge. Blutüberströmt mit zerrissenen Kleidern flüchteten sie so gut sie konnten. Eines Tages hieß es, der Wolf ist tot. Häftlinge sollten ihn beim Vorbeigehen am Käfig gereizt haben, worauf er sich im Gitter verbissen hätte und daran verendet wäre. Tatsächlich schlug Kiene den Wolf in einem seiner sadistischen Anfälle tot. Für die Neubeschaffung eines Wolfes mußten alle Blocks eine

10*

147