Angriff

auf das Rüstungswerk Buchenwald

Seit diesem Erlebnis waren mehr als 2 Jahre vergangen. Die Denunzianten und Achtgroschenjungens hatten ihre Rechnung ohne den Wirt gemacht. Was sie uns zugedacht hatten, mußten sie selbst erleiden. Sie sind gewesen, ge­hören der Vergangenheit an und können keine Menschen mehr in den Tod jagen.

Die militärische Lage hatte sich wesentlich zu Ungun­sten Deutschlands verändert. Die Invasion war gelungen, und die Alliierten standen an den Grenzen des Reiches. Die ,, Rote Armee " hatte die deutschen Truppen aus Ruß­ land vertrieben, stand vor Warschau und an der ost­preußischen Grenze.

Alles, alles ist anders geworden. Fast keine deutsche Stadt mehr, die nicht wüßte, was Bombenangriffe be­deuten. Die Luftoffensive der vereinten Nationen nimmt täglich an Heftigkeit zu.-

Fliegeralarm! Für uns keine Seltenheit mehr. Aber jeder meinte, wenn er zu Hunderten die amerikanischen Bomberverbände vorbeiziehen sah: Buchenwald ist im­mun, Buchenwald wird nicht bombardiert.

Die in den sieben Jahren entstandene Rüstungsindustrie war zu einem nicht zu unterschätzenden Faktor heran­gewachsen. Die ,, Deutschen Ausrüstungswerke", die ,, Mi­bau" und ,, Gustloff- Werke" beschäftigten Tausende von Häftlingen. Sie mußten eines Tages ein lohnendes Ziel für die alliierten Flugzeugverbände werden.

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24. August 1944, 12 Uhr mittag! Die Flieger waren über