die Fußknöchel in Kotschlamm, der aus den Schlammbecken( Behälter) der Kläranlage zur Düngung der Erde breitgeschüttet worden war. Wir müssen einen furchtbaren Geruch an uns gehabt haben. Jeder, der es eben konnte, machte einen großen Bogen um uns, wir waren gemieden wie die Pest.
Mitten im Umgraben stoppte auf einmal mein Nebenarbeiter Hannes.
,, Was ist das?" fragte er mich und zeigte auf mehrere Knochenreste. ,, Knochen aus der Küche", antwortete ich. ,, Du, das glaube ich nicht, denn diese Knochen sind doch verbrannt. Sieh doch mal richtig her, schau, wie porös sie sind, wie Karbid sehen sie aus. Und das gibst du wohl zu, daß in der Küche keine Knochen verbrannt werden. Die Knochen stammen bestimmt wo anders her." ,, Wie meinst du denn das, wo sollen sie her sein?" ,, Sag mal, hast du denn Ende vorigen Jahres( 1941) nicht gehört, daß das Hauptrohr der Kanalisation zur Kläranlage verstopft war? Weißt du, welchen Durchmesser die Hauptrohrleitung hat?"
,, Nein, davon habe ich keine Ahnung."
,, Nun, soviel ich weiß, soll der Durchmesser zwischen 1-1 m sein. Kannst du dir dann vorstellen, was das heißt, wenn eine solche Leitung verstopft?"
,, Allerdings, das will schon was heißen, da muß man schon sehr viel Unrat hineinwerfen, ehe man eine solche Leitung zum Verstopfen bringt. Zumal dauernd Wasser hindurchfließt."
,, Ja, und hast du nie von der Ursache der Verstopfung gehört? Nein? dann will ich es dir sagen: das, was du Unrat nennst, waren Menschenasche und Menschenknochen."
Da, am Fangrechen der Kläranlage, hat man haufenweise die Menschenknochen mit Mistgabeln herausgefischt. Falls du es wirklich noch nicht wissen solltest, nun weißt du Bescheid."
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