Und die Vorgeschichte!

Im Stalinower Gebiet war unser Freund Wladimir Michajelitsch Kovalenko am I. 10. 1920 zur Welt ge­kommen. Später erregte er durch seine Klugheit, durch Fleiß und Strebsamkeit bald die Aufmerksamkeit seiner Umgebung. Seine Eltern waren sehr stolz auf ihren Jun­gen. Und das mit Recht!

Die sozialen Einrichtungen der Sowjetunion ermög­lichten ihm, auch als Sohn einer einfachen Familie, zu studieren. Auch hier unterschied er sich von seinen Mit­schülern durch besondere Tüchtigkeit. Mitten in seinem Studium kam die Furie Krieg und riß ihn heraus. Bei dem schnellen Vormarsch der Deutschen in die Sowjet­ union geriet er in die Hände der Deutschen und wurde zur Arbeit nach Deutschland zwangsverschickt.

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Von dem unmenschlichen Transport ganz zu schweigen in 21 Tagen bekamen sie 3mal auf 10 Mann I Brot im Güterwagen und täglich pro Kopf einen knappen Liter dünne Suppe waren die Arbeitsverhältnisse ihm nicht nur ungewohnt, sondern unter seiner Ehre und mensch­lichen Würde. Nicht nur, daß sie die undenkbarsten Schimpfnamen über sich ergehen lassen mußten, nein, sie wurden bei schlechtem Essen während der Arbeit noch geschlagen und aufs schwerste mißhandelt. Als einziger Ausweg aus dieser Lage erschien ihm die Flucht.

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Bei dem dichten Verkehrsnetz, den genauen und oft wiederholten Kontrollen, wurde er bald wieder verhaftet und kam nach Buchenwald ! Von hier ging er auf Außen­kommando. Auch hier war die Behandlung eine unerträg­liche. Schläge standen auf der Tagesordnung. Das Essen schlecht und die Arbeit schwer. Der Prügel war den gan­zen Tag in Tätigkeit. Jede Kleinigkeit, wie Aufrichten und ein minutenlanges Verschnaufen wurde mit Stockhieben beantwortet. Nach Schluß der Arbeit war es der Kom­mando- bzw. Lagerführer, der dann eigenhändig mitunter noch 40 Häftlinge zum abendlichen Appell mit je 25 Stock­schlägen versah. Dieser damalige Oberscharführer Schmidt

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