vor seinen Augen vertreiben. Es nützte nichts, sie blieben vor ihm stehen.

Unauffällig tastete er mit seinen Händen in noch lie­gender Stellung mit geschlossenen Augen nach rechts und links. Er fühlte den grobmaschigen Strohsack und an sei­ner linken Seite die schlüpfrignasse kalte Wand. Es durch­schauerte ihn. Sein Herz klopfte schnell und rasend. Die Stirn war heiß. Das Fieber schien ihn gepackt zu haben. Er schlug die Augen auf, um sich von seiner Umgebung zu überzeugen. Nichts sah er. Er träumte nicht mehr. Die rauhe unbarmherzige Wirklichkeit hatte ihn zurückgeru­fen. Eine starke Unruhe erfaßte ihn. Immer wieder ver­suchte er sich einzureden, daß er sich in absoluter Sicher­heit befinde. Es gelang ihm nicht. Er wälzte sich auf dem Strohsack hin und her, hielt seine schöne Stirn gegen die naẞkalte Wand. Aber in seinem Kopf hämmerte es weiter. Auf dem Bauch liegend, den Kopf auf die verschränkten Arme stützend, starrten seine Augen in die undurchdring­liche Finsternis.

Er befand sich in einem Zustand zwischen Schlafen, Träumen und Wachen. Zu seiner Überraschung hörte er auf einmal in der Ferne Schritte. Dem Schall nach muß­ten sie im Gebäude sein. Sein Gehör versuchte jedes Ge­räusch auf das Genaueste festzustellen. Die Schritte kamen näher. Schon waren Stimmen zu hören.

Grigori duckte und schmiegte sich fest zwischen Wand und Strohsack. Die Nässe der Wand spürte er nicht mehr. Seine sämtlichen Sinne sind auf das Näherkommen ein­gestellt. Plötzlich trifft ihn ein greller Lichtstrahl ins Gesicht. Er schrickt zusammen und stellt sich schlafend. Seine Gedanken sagen ihm: Verrat!

Ein Häftling von der Lagerfeuerwehr stieß ihn an, weckte ihn und rief seine Begleiter heran. Sie führten Grigori zum Ausgang. Dort versammelten sich schnell noch andere von der Suchaktion. Der Kontrolleur wurde geholt. Er lief zum Tor und meldete der Lagerführung: ,, Der Häftling ist gefunden." Sofort gingen Hauptsturm­

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