Peter war wieder bei der Kranken.

Er hielt ihre beide Hände fest in der seinen.

So1! sagte er und zog sich einen Stuhl an das Lager heran. Er sah sie immer noch mit einer Art Staunen an, das also war Kitty, die bildschöne Kitty. Und jetzt, nicht wiederzuerkennen. Das Gesicht so klein wie seine Hand. Nur die Augen und das Haar waren noch wie einst. Ganz gleich es war seine Kitty und sollte es bleiben.

Du bist am Leben, wie freue ich mich, Peter!

Peter schluckte.

Etwas nahm ihm den Atem.

Als ich noch auf den Beinen war, fragt ich herum, kein Mensch konnte mir sagen, wo du geblieben warst. Ich suchte dich, dann gab ichs auf.

Sie schwieg, als ob das Sprechen sie anstrengte.

Deter rang nach Luft. Er befeuchtete seine trockenen Lippen.

Wie schmal und zart sie vor ihm lag, wie ein Kind.

Warum kommst du erst heute? fragte sie wieder erstickt.

Kitty es ging nicht anders! Es stand so viel auf dem Spiel. Ich habe aber, seit wir uns trennten, immer nur an dich gedacht. Dein Bild hat mich nie verlassen.

Peter kniete neben ihrem Belt.

Er schob seinen Arm unter ihren Rücken und drückte sie an sich.

Dr. Gutmann warnte mich, dich aufzuregen. Aber jetzt bringe ich dir eine herrliche Botschaft. Kitty, wir sind freie Menschen. Der Krieg ist beendet, alle Gefan-

genen sind frei. Theresienstadt ist besetzt von den.

Russen. Wir fahren alle in die Heimat. Peter fuhr ihr sanft über Stirn, Wange und Haar. Seine Hand wurde plötzlich naß. Kitty weinte wieder. Er nahm sein Tuch und wischte ihr das Gesicht ab. Weine nicht! Der Geisterspuk vieler Jahre hat ein Ende

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