und mehr. Oder es hieß gleich am Anfang: Es gibt heute keinen Nachschub.
Dann verteilte sich der Schwarm und die Gefangenen gingen traurig nach Hause.
JOSEF MANEZ
In Theresienstadt war ein Dichter erschienen von elementarer Gewalt. Wie ein Lauffeuer hatte sich die Kunde von diesem genialen Manne in den Kreisen der Intellektuellen verbreitet.
Man hatte seine Vorträge unter allen Umständen hören wollen, so hungrig nach geistiger Nahrung waren die Eingeschlossenen, aber die Karten waren im Nu vergriffen.
Er brachte
man sollte es nicht glauben- Gedichte. In ihnen spiegelte sich das Weltgeschehen, das sonst vor den Toren Theresienstadts haltmachte.
Dieser seherische Weitblick, den seine Vorträge bekundeten, war nicht nur Phantastik, sondern auf eine ernste, psychologische Grundlage gestellt.
Wonach alle Menschen in dem eingeschlossenen Lager lechzten, worauf fäglich und stündlich die Ohren der Gefangenen horchten, waren die Nachrichten aus der Außenwelt. Aus der Welt, aus der man sie zwangsweise hinausgestoßen hatte, um in dieser Abgeschiedenheit in hoffnungsloser Ungewißheit über das Weltgeschehen zu verharren.
Unter ihnen war nun einer, der den furchtbaren Bann löste, der ihre Seelen von dem Druck einen Moment befreite und eine restlose Glückseligkeit in allen Gemütern erzeugte.
Wie kam das nun, daß Josef Manez diese weithin leuchtenden Gedanken, die sich wie Perlen an einer Schnur zusammenfügten, mit einem so seherischen Weit
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