Die verschiedenen Reiche des Menschen, der quo- dammodo omnia[in gewisser Weise alles] ist, stehen gegeneinander auf. Das Band der Einheit ist zerrissen mit dem Sturz der Hierarchie der Ordnungen. Trotz alledem aber scheint mir der Satz des Thomas: nemo enim simul miser et felix esse potest zu zeigen, daß er selber in einem Maße angelicus, engelgleich war, wie es zum Beispiel der Apostel Paulus nicht war.'Thomas hatte keinen Pfahl im Fleisch. Und das macht etwas von der Fremdheit aus, die er für den modernen Menschen hat, der in der Regel sogar mehrere Stacheln im Fleische hat.
Es ist der teils leichtsinnige, teils freche Mißbrauch der Worte und Begriffe»ewig«,»unendlich«, vor dem der Philosoph in mir erschrickt und vor dem er Abscheu hat. In der erschaffenen Natur gibt es überhaupt kein»ewig« und sicherlich kein»un- endlich« im strengen Sinne des Wortes. Die Schöpfung ist endlich- die strenge Naturwissen- schaft weiß es heute, soweit sie philosophisch den- ken kann, ein indefinitum zwar, aber kein in- finitum- das kommt allein Gott, dem Schöpfer, zu.
7. Juli Wie ich das Datum so schreibe, fällt mir die 7 auf und daß alles Geheimnis und so dunkel ist, und ach, zuweilen am dunkelsten das Licht selber. Ob jemals die allernächste Zukunft der Völker die- sen, ihnen allen und jedem einzelnen, so dunkel und verschlossen war wie heute, das wollte ich fragen, als ich die 7. 7. 42 hinschrieb. Und ich meine, die Frage verneinen zu können, denn nicht
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