gründlichst beim Schopf genommen wurde. Wir gönnten es ihnen und freuten uns, daß ihnen das Fett von den Mundwinkeln träufelte. Sie hatten ja lange genug gedarbt und wer wußte außerdem, was die nächsten Stunden bringen würden!

Darüber kam der Abend und es wurde nochmals ,, Bettruhe" bis Mitternacht angeordnet; dann sollte der Marsch fortgesetzt werden. Befriedigt und mit vollen Bäuchen schlief die Kohorte wieder ein...

Als wir gegen ein Uhr abmarschierten, rieselte ein feiner Regen vom nächtlichen Himmel. Langsam saugte sich unsere Kleidung voll, die über die Brust gerollten Decken wurden schwerer und schwerer. Und nun, da wir mit einem Pferdefuhrwerk an der Spitze durch die lichtlose Landschaft pilgerten, wuchs auch die Zahl der Fußkranken, die auf eine beque­mere Fahrgelegenheit spekulierten. Von fern beglei­tete uns das Grollen der Geschütze an der nachrük­kenden Front. Es wurde kalt, je mehr es auf die Morgenstunden zuging. Und unaufhörlich rieselte der Regen, mit jedem Tropfen fiel unser Stimmungs­barometer. Das Tempo verringerte sich wieder, wir marschierten nicht mehr, wir krochen, und die Sohlen von fünfzig Paar Holzschuhen schlürften über das Pflaster. Immer öfter ertönte der Ruf: Halt machen! Marschpause! Der Rottenführer wurde nervös, er be­gann zu fluchen und zu drohen, aber es nutzte nichts, denn einmal wollten bei der Mehrzahl die Füße wirk­lich nicht mehr mittun und darüber hinaus hatten wir kein Interesse daran, der Front davonzulaufen. So schafften wir in der Stunde kaum noch zwei Kilo­

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