Auftakt Gegen sieben Uhr abends erschien in meiner Woh- nung ein. Kriminalbeamter mit dem Ersuchen, ich möchte ihm zur Polizei folgen, um dort eine Unter- schrift abzugeben. Ich glaubte ihm nicht; wußte ich doch, daß man schon seit längerem auf eine Ge- legenheit wartete, mich mundtot zu machen. „Sie wollen mich also verhaften?‘“ fragte ich. Der gute Mann tat entrüstet. „Um Himmels willen!“ schwor er.„Wer spricht von Verhaftung! Es handelt sich tatsächlich um eine Unterschrift.“ „Nun, dann gestatten Sie wohl, daß ich zunächst noch zu Abend esse‘, antwortete ich, überhörte seinen leisen Protest und ließ mich nicht stören. Eine halbe Stunde später brachen wir auf. Der Beamte eskortierte mich sehr unauffällig durch die abendlich belebte Stadt, er hielt sich stets einige Schritte hinter mir und lieferte mich schließ- lich sichtlich erleichtert auf dem Polizeirevier ab. Wahrscheinlich hatte er doch einige Angst gehabt, ich könnte einen Fluchtversuch machen. Am Polizeirevier empfing man mich, da ich in der Stadt ziemlich bekannt war, mit beinahe freudigem Halloo Man hatte diesen Augenblick schon lange herbeigesehnt. Ich wurde sofort einer gründlichen Visitation unterzogen, mein persönlicher Besitz, die 7


