ınd Alkoholtransporte wurden nur noch unter schar- jer Bewachung durchgeführt. Trotzdem wurde die 5S getäuscht und hin und wieder fand doch eine Flasche Wein oder Kognak den Weg ins Lager. Ich möchte gleich hier erwähnen, daß wir über- haupt jede Gelegenheit benutzten, unseren Peinigern tin Schnippchen zu schlagen und keine Gefahr, keine Strafe hielt uns davon ab. Mancher, dem man es hei der Harmlosigkeit seines Gesichtes gar nicht zu- getraut hätte, entwickelte dabei geniale Gaben. Da var zum Beispiel Hans B. Wir nannten ihn später ten„König der Lüge“. Er war keineswegs schlecht, sondern ein guter Kamerad, von dem man alles haben konnte. Er behauptete, Kunstmaler zu sein, aber auch das gehörte schon halb ins Bereich seiner Fantasie- produkte. Immerhin verstand er sich nicht schlecht darauf, Fotographien zu vergrößern, und er wußte sich dabei seinen Vorteil zu sichern. Die SS-Angehö- ngen, die keinen blassen Dunst von künstlerischen Dingen hatten, waren begeistert von seinen Mach- verken und lieferten blindlings, was B. forderte. Da- mals war die Truppe noch reichlich mit Verpflegung ersehen und unser Hans brachte es fertig, sich an iinem einzigen Auftrag mindestens vierzehn Tage zu ihren und sich mit Rauchmaterial zu versehen. Außerdem brauchte er zum Fixieren der Zeichnungen Spiritus. Unter zwei bis drei Litern tat er es nicht. Und dann lag er friedlich schnarchend hinter seiner fark und schlief seinen Rausch aus. Seiner Kehle shadete selbst der Brennspiritus nicht mehr. Fast wei Jahre hindurch gelang es ihm, alle Klippen zu 5’ 65


