Machen Sie mir keine Schwierigkeiten! herrschte er mich an,sonst muß ich Sie noch fesseln. Was sollte ich tun! Der Zorn trieb mir die Tränen in die Augen, aber ich war wehrlos. Die Polizei, das heißt der Kriminalkommissar, setzte also ihren Willen durch. Ich wurde zur Beerdigungsstunde mei- nes Vaters nicht nach dem Friedhofe, sondern zum Reichsgesundheitsamt transportiert. Als ich später in meine Zelle zurückgebracht wor- den war, schwor ich mir, Herrn Breull diese Gemein- heit einmal heimzuzahlen. Aber wie fast stets in meinem Leben hat mir die ausgleichende Gerechtig- keit des Schicksals selbst diese Arbeit fünf Jahre später abgenommen. Woche um Woche verging. Einige der Beamten, die mir freundlich gesinnt waren, hatten mir insge- heim Zigaretten, mein Taschenmesser und einen Blei- stift zugesteckt. Überdies hatte ich erreicht, daß ich mich hin und wieder mit einem geliehenen Apparat rasieren durfte und beinahe täglich auf dem zwanzig Quadratmeter großen Hofe spazieren gehen konnte. Natürlich nur eine Viertelstunde lang. Sogar mit der unzureichenden und schlechten Verpflegung hatte ich mich abgefunden. Der Mensch ist tatsächlich ein Ge- wohnheitstier; und außerdem festigte sich in mir nach dem ersten Schock, unter dem jeder Gefangene leidet, die Überzeugung, daß ich einmal den Kopf wieder höher tragen dürfe. Ich war deshalb gar nicht erschüttert, als man mir eines Abends das Taschenmesser und den Rasier- apparat wieder abforderte und mir erklärte, daß ich 12 lade