AUF DEN

RUINEN MEINER VATERSTADT

I.

Diese Hände, die zärtlich zu sein verstehen, haben tausend Leichen geborgen!

Aus dem Schutt zertrümmerter, verkohlter Häuser schleppte ich die Kadavertagelang.

Ach, wie trag ich's, meine Hände,

wie, das Brot mit euch zu brechen,

wie, die grauen Bilder zu vergessen;

ach, mit Fingern, die von Leichenwasser trieften, jemals wieder einen jungen, zarten Leib mit frommer Lust zu packen?

Aus den blinden Kellerlöchern,

unter den zerbrochenen Gewölben

stanken uns die aufgedunsnen Leiber an. Ins verbrühte Antlitz einer Alten

irrte unser Blick: Ist es vielleicht die Mutter? Ein verkohltes Kind, noch in den Windeln

wiegte einer närrisch hier im Arme

einer leckte von der Wand ein ausgelaufenes Ei. Aber ich ging durch das Grausen

mit des Häftlings Kleidung wie gezeichnet, taumelnd, wie in eines andern Menschen Wahn!

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