sondern ihre furchtbaren Schreie, die mir noch heute in den Ohren gellen. Es war der verzweifelte Ruf nach der Mutter oder der Frau, die irgendwo noch am Leben war, aber nicht wissen konnte, daß hier in diesen Mauern das Teuerste, was sie besaß, der Sohn oder der Gatte, unter so entsetzlichen Qualen verendete. Denn es war kein Tod mehr, dem irgendein stilles Gedenken gefolgt wäre, sondern Mord, was hier tagtäglich geschah. Viehischer, grausamer Mord.
Nie werde ich den Tag vergessen ,. an dem ein junger polnischer Häftling seinen alten Vater auf den Schultern in das Krankenrevier trug. Er tat es mit letzter Kraft, denn seine Augen waren bereits vom Schatten des Todes umdunkelt. Der Vater war bewußtlos, wie es schien, aus körperlicher Erschöpfung. Seine Backenknochen stachen förmlich durch die ausgehöhlten Wangen, während seine Arme leblos herabhingen. Der Junge rief in gebrochenem Deutsch: ,, Helft, helft! Ich glaube, mein Vater stirbt! Aber er muß leben, leben, sage ich! Was soll meine Mutter machen? Ein Bruder ist schon verreckt, und zu Hause sind noch vier Geschwister. Meine Mutter wird verrückt, wenn sie das alles erfährt!" Er konnte dann nicht weitersprechen. Die Erregung hatte ihn völlig übermannt. Eine Hilfe gab es für beide nicht mehr; sie waren durch tagelangen Nahrungsentzug wegen eines höchst unbedeutenden ,, Vergehens" ganz ausgezehrt. Am anderen Morgen brachten wir beide in die Leichenkammer des Krematoriums...
Einst waren sie blühende Menschen, Jetzt nur noch Skelette
Das Ende von Pfarrer Schneider.
Er war Häftling wie wir. Seine hochgewachsene Gestalt und das kluge, hagere Gesicht verliehen ihm das Aussehen eines Aristrokraten. Er war es
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