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nährung des deutschen Volkes hatte inzwischen Kürzungen erfahren, und es lag auf der Hand, daß auch die bis dahin in Buchenwald üblichen Ver­pflegungssätze verringert werden mußten. Der Kommandantur kam es jetzt darauf an, durch ,, Ausmerzungen" von Häftlingen die Gesamtbeleg­schaft zu verringern. Das war nicht nur ein bequemer Weg, den ohnehin niedrigen Lebensstandard der Häftlinge zu halten, sondern zugleich auch die Lebensmittelvorräte der Kommandanten und Wachmannschaften be­trächtlich aufzufüllen. Es wurden über tausend Häftlinge notiert. Sie wurden zu einem Transport in das bekannte bayrische Konzentrations­lager Dacha u zusammengestellt. In Dachau , hieß es, habe man für die invaliden Häftlinge eine ,, besondere" Verwendung. Niemand glaubte zu­nächst, daß hierbei eine der hinterhältigsten Teufeleien vorlag. Als jedoch einige Wochen später ein ähnlicher Transport von Dachau in das Lager Buchenwald eingeliefert wurde, um nach wenigen Tagen auf Nimmer­wiedersehen ,, weiterbefördert" zu werden, da wußten wir alle, daß unsere Gefährten auf Todesfahrt gegangen waren: sie waren sämtlich vergast und dann verbrannt worden.

Todesorgien betrunkener SS- Schergen.

Wie oft waren die Wachmannschaften betrunken! Tagsüber und erst recht abends. Wir wußten dann allemal, daß für uns das Schlimmste zu befürchten war; denn im Alkoholrausch fanden die ohnehin unvorstellbaren Exzesse auf dem Gebiete der Menschenschinderei und des kaltlächelnd begangenen Mordes immer noch ihre Steigerung. Wehrlos standen wir Häftlinge den SS - Mördern gegenüber; in der steten Furcht dahin­vegetierend, selbst eines Tages das Opfer ihrer Mordlust zu werden. Zu­meist begann die Kette der Grausamkeiten damit, daß bestimmte, hierfür ausgesuchte Häftlinge stundenlang strammstehen mußten. Wer sich rührte, wurde sofort mit einem etwa anderthalb Meter langen Bambusstock ge­schlagen oder unbarmherzig in das Gesäß getreten. Blindwütig, durch das Schreien und Wimmern der Geschlagenen in ihrem Sadismus nur noch aufgestachelt, hieben die vertierten Wachleute auf die Häftlinge ein, bis die meisten von ihnen leblos zusammenbrachen. Nun machten sich die gröhlenden Unmenschen jedoch nicht etwa die Mühe, die Leichen sogleich wegschaffen zu lassen. Es bereitete ihnen vielmehr eine Genug­tuung, sie als besondere Schauobjekte auszustellen, damit eine, ab­schreckende Wirkung" erzielt würde.

Die Zahl der Toten bei diesen Trunkenheitsauswüchsen belief sich oft auf 30, ja sogar 40, die dann zum letzten Appell' getragen wurden. Im Winter 1939/40 war es geradezu eine Tageserscheinung, daß das Kranken­revier ausschließlich für Opfer dieser nächtlichen SS - Gelage offenstehen mußte. Die Geschundenen, Gemarterten und Gepeinigten standen sämtlich auf der Grenze zwischen Leben und Tod. Sie wurden auf dem Flur des Reviers nebeneinandergeschichtet, wie Bücklinge in einer Kiste. Das Er­schütternde waren nicht so sehr ihre Wunden, nicht ihre Schmerzen,

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