Predigt:
Hier erreicht uns ein Anruf aus dem Keller! Nicht aus einem
teppichgeschmückten Palast, auch nicht aus der Wohnstube eines wohlsituierten Beamten. Aus einem Keller, wo die Luft muffig, der Raum eng, die Füße kalt und die Möbel knapp sind. Aus dem Keller eines Gefängnisses! Und der Rufer aus diesem Kellerloch ist ein Mann des Todes, eine arme Seele, der das Leben entgleitet wie ein Blatt im Winde; und die Weltgeschichte flutet achtlos vorbei an diesem Menschen der Schmach, des Leides und der Armut.
Aber dieser elende Mann aus dem Kellerloch erhebt seine Stimme in die draußen rauschende Welt hinaus, eine Stimme des dröhnenden Jubels: Ich wohne in einer festen Burg, meine Seele hat weiten Raum, ich bin geborgen in die Wohnung des Höchsten, die Schätze enthält, welche nimmer die Motten und der Rost, der Krebs und der Krieg, der Neid oder die Macht fressen: JESUS CHRISTUS hat dem Tode die Macht genommen und das Leben und ein unvergängliches Wesen ans Licht gebracht! Nicht der Keller des Leides und der Armut, CHRISTUS ist mein Lebensraum, mein Bunker aus Stahl und Beton, in dem ich wohne und trotze und wohlbehalten bleibe!"
Meine Brüder und Schwestern, wir vernehmen diesen Jubelruf aus dem Kellerloch heute am Rüst- und Opfertage der Inneren Mission im Jahre 1945 und hören aus ihm die göttliche Ermunterung des Apostels:
Gehet in die Keller und berget in den HERRN JESUS!
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