Gott muß in uns beginnen, die unsere Seele formt, unseren Verstand erleuchtet, unseren Willen Gott übergibt, unsere Kräfte ganz auf Ihn hinordnet, uns Gott wieder wert und Ihn zu unserem besten und wahren Vater und Freunde macht. Und das ist nun eben auch unsere ganz persönliche Sache ,, ihr werdet mit Freuden Wasser schöpfen", nicht nippen, nicht gedankenund herzlos ,, auch zur Kirche gehören" und ,, auch zur Kirche gehen". Wenn mein Bub daheim einen schönen Apfel geschenkt bekommt, dann packt er zu und beißt rein! So gierig und fröhlich gilt es schöpfen, sich erquicken aus der Verkündigung des heiligen Predigtamtes, aus der Heiligen Taufe an uns und unseren Kindern, aus der Heiligen Absolution der Beichte, an der Gabe Seines wahren Leibes und Blutes, daß wir genährte und satte Kinder Gottes, ganz von Gott gereinigte und geheiligte Christen werden, die dann ganz gewiß sind wie immer sie schwach und arm und hilflos sein mögen ,, Gott ist mein Heil, ich bin sicher und fürchte mich nicht!" Das ist Lob Gottes heute: Christum begehren wie das tägliche Brot, den Heiligen Geist verlangen wie den täglichen Trank und dann seiner geistlichen und leiblichen Hilfe gewisser sein als mir mein Leben, meine Hand vor Augen, der heutige Tag ist! Das ist Lob Gottes! Und ich muß euch schon sagen: wenn wir Geistliche der Evangelischen Kirche des heutigen Deutschland aus Dachau etwas mitbringen, aus dem Dachau des planmäßigen, langsamen oder schnellen Martertodes an Seele und Leib, aus dem Dachau der Hoffnungslosigkeit und Verachtung aller Menschenwürde dann bringen, wir ihr dieses Lob Gottes mit: Christum essen und trinken, Sein Wort verkosten macht satt und gesund auch wenn Leib
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und Seele zu verschmachten scheinen! Wen Er hat und wer Ihn hat, der ist unangreifbar für Menschenhand, den speisen immer noch die Raben des Elia auf wunderbare Weise mitten in der Wüste, den umlagern Gottes heilige Engel mit ihren Fittichen, daß man ihr Rauschen hört ,, nehmen sie ihm auch den Leib, Gut, Ehr, Kind und Weib sie haben kein Gewinn, das Reich muß ihm doch bleiben". Sie haben uns viel genommen draußen in Dachau : Gesundheit, Nervenkraft, Lebensfreude, Lebensjahre, Gemeinschaft mit Frau und Kindern und Gemeinde aber Er hat uns nicht Waisen
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werden lassen.
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3. Nun werdet ihr auch verstehen, daß das Lob Gottes unbedingt münden muß in das Letzte: in das laute Bekenntnis des erfahrenen Gottes mit der ganzen Kirche vor allen Menschen, wie es der Prophet hier tut: ,, und werdet sagen zu derselben Zeit: Danket dem Herrn; prediget Seinen Namen; machet kund unter den Völkern Sein Tun, verkündiget, wie Sein Name so hoch ist." ,, Wes das Herz voll ist, des geht der Mund über." Wer Christus kennt und hat, der kann das
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