auf einen erheblich verschlechterten Ausgang für Deutschland zur Folge.

Der vollendeten Vorbereitung Hitler- Deutschlands auf den Krieg stand eine ganz ungenügende Rüstung auf der Gegenseite gegenüber. Man mag Englands Anteil an der Entfesselung europäischer Kriege in der Ver­gangenheit groß oder gering einschätzen, den Krieg von 1939 bis 1945 hat es jedenfalls weder gewollt, noch war es auf ihn wirtschaftlich und militärisch vorberei­tet. In keinem Lande Europas hatten der Völkerbunds­gedanke und die Idee einer internationalen Abrüstung tiefere Wurzeln geschlagen wie in England. Man wollte dort den Frieden und glaubte im Schutze der Völker­bundsidee so sehr an ihn, daß man die eigene Sicher­heit vernachlässigte. Dadurch trat ein lang dauernder Zustand englischer Schwäche ein, bei der in der Welt und besonders in Europa manches möglich wurde, was man bisher nicht erwartet hatte. So konnte Japan als erstes Land mit seinen Überfällen auf chinesisches Ho­heitsgebiet die Autorität des Genfer Völkerbundes er­schüttern. Ihm folgte Mussolini mit der Vergewalti­gung Abessiniens, Albaniens und seiner Einmischung in den spanischen Bürgerkrieg. In die gleichen Bahnen lenkte Hitler das Dritte Reich mit dem Einmarsch in Österreich und in die Tschechoslowakei . Die Urheber dieser Unruhe in der ganzen Welt, die an die Stelle der auch von ihnen unterschriebenen internationalen Friedenspakte ein nationalsozialistisches Faustrecht setzten, glaubten ihr Gewissen genügend entlastet zu haben, wenn sie die Mitgliedschaft ihrer Staaten zum Völkerbund aufkündigten. Sogar noch nach dem Münch­ ner Abkommen klammerte sich Englands Ministerprä­sident Chamberlain mit aller Kraft an die Idee des Friedens. ,, Frieden für unsere Zeit" war die Parole, die

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