die standrechtliche Erschießung von Fahnenflüchtigen, darunter auch von Offizieren. Selbst diese Bekannt­machungen zeugten von der Verlogenheit der propa­gandistischen Methoden des Dritten Reiches . In den Anschlägen hieß es, diese Urteile würden auch im Na­men der Frauen und Mütter vollzogen, deren Männer und Söhne in treuer Pflichterfüllung gefallen seien. Als ob die um ihr Lebensglück betrogenen Witwen und Kriegereltern darauf versessen gewesen wären, daß auch anderen kurz vor dem Ende des kriegerischen Dramas das gleiche grausame Schicksal beschieden sein möchte wie ihnen selbst. Wen die Götter verderben wollen, den schlagen sie mit Blindheit. Zu allen Zeiten haben die Herrschenden, denen das Schicksal winkte, ihren überfälligen Thron zu verlassen, ihr Ohr nicht mehr am Herzen und die Hand nicht mehr am Pulse des Volkes gehabt. Das Volk dachte längst schon ganz anders als die offizielle Propaganda in Zeitungen, Rundfunk und Film der Welt glauben machen wollte. Wer hellhörig war, vernahm, wie es mit allen Gefüh­len und mit all seinem Empfinden hinausschrie: Laẞt genug sein des grausamen Spiels! Das Spiel ist ver­loren, die Gewalthaber, die es in verbrecherischem Leichtsinn begonnen haben, wissen es und wollen es dennoch nicht wahr haben. An einem Deutschland , das nicht ihr Deutschland ist, haben sie kein Interesse. Un­ter einem Volke, das sie nicht tyrannisieren und schän­den können, fühlen sie sich nicht wohl. Sie wissen, daß das Ende zugleich der Abschluß ihres physischen Da­seins ist. Darum suchen sie die Frist immer wieder zu verlängern. Der Weg zum Ende aber ist gekennzeichnet von den Leichen armer Söhne unseres Landes, von den Flammen seiner brennenden Dörfer und Städte, von dem Leidenszug der Krüppel und Verwundeten, von

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