Wert hineingearbeitet. Es war eine reiche Beute, die den blutigen Schatzgräbern der Gestapo mit diesen Gegenständen in die Hände fiel. Mein Mithäftling August Christ aus Frankfurt am Main könnte noch über weitere üble Quellen dieses Reichtums berichten, denn er war in einer Dienststelle des Lagers beschäf­tigt, in der die von der Gestapo in ganz Europa gestoh­lenen Wertsachen zusammenflossen. Sie wurden dort gesichtet und weiter verwertet. Ein biederer Pole er­zählte mir eines Abends im Block, daß er an diesem Tage eine Fuhre im Gewicht von siebenundeinhalb Zentner in Gold, Silber, Edelsteinen und anderen Wer­ten zur Reichsbank nach Berlin gefahren habe. Blut, Tränen und Flüche klebten daran. Es war Nibelungen­gold, das den Besitzern nur Unheil bringt. Das deut­sche Volk aber ist es, das für all das büßen muß, was ihm die Naziverbrecher eingebrockt haben.

KAPITEL 9

Der Zuchthäusler als Vorgesetzter Im Arbeitseinsatz

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Die wirtschaftliche Ausbeutung der Häftlinge Das Lagerbordell

Gegen Mitte September wurde ich zum Block 26 ver­setzt, wo ich bis zu meiner Entlassung blieb. Damit kam ich aus der Quarantäne, konnte mich im Lager nach Feierabend frei bewegen und Verbindungen mit anderen Häftlingen anknüpfen. Fast jeder Block des Lagers hatte seine eigene Note. So war auch die Atmo­

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